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208 4. Mechanik. und beim Drucke p 0 bezeichnet, g die Beschleunigung des freien Falles, T die (constant vorausgesetzte) absolute Temperatur der Luft, v die Geschwindigkeit des Geschosses. Die Formel, in ihren ersten Gliedern mit Bv e übereinstimmend, ist durch Dupre aus einer Formel von Navier abgeleitet, die dieser für die Differenz der Quadrate der Geschwindigkeiten strömender Luft an zwei verschiedenen Punkten aufgestellt hat. Bildet da gegen die Normale des bewegten Oberflächen-Elements da mit der Bewegungsrichtung den Winkel 0, so folgert Hr. Vallier die in der negativen Bewegungsrichtung liegende Oomponente des Widerstandes in der Form: p 0 e^siieo.cos O.da. Der Verfasser giebt selbst zu, dass die theoretische Begrün dung dieser Formeln erheblichen Zweifeln unterworfen ist; eine auf anderen Voraussetzungen beruhende Formel von Zeuner habe er nicht benutzt, weil sie der weiteren Rechnung zu grosse Schwierigkeiten entgegenstelle. Er braucht eben diese ihm be quemeren Formeln für seine analytischen Entwickelungen und vergleicht dann die Ergebnisse seiner Rechnung mit den Zahlen der Schusstabellen. Da der Verfasser also den schwachen Punkt seiner Untersuchung selbst hervorhebt, so will Referent nur einen einzigen neuen Einwand machen. Für ein constantes 0, d. h. bei ebenen Platten, würde nach des Verfassers Voraussetzungen folgen, dass der Angriffspunkt des Luftwiderstandes im Schwer punkte der ebenen Platte liegt. Dies ist aber nach den be kannten Versuchen von Kummer an rechteckigen Platten unrich tig. Mithin kann aus der angenäherten Uebereinstirnmung der Rechnungsresultate mit der Praxis nicht, wie der Verfasser glauben möchte, auf die Richtigkeit des von ihm angenommenen Gesetzes für den Luftwiderstand geschlossen werden. Die mathematischen Entwickelungen, welche auf Grund der vorausgesetzten Formeln gegeben werden, erfolgen mit Hülfe der in der theoretischen Ballistik üblichen Methoden, insbesondere der Reihenentwickelungen, bieten somit vom mathematischen Standpunkte nichts Neues, was bemerkeuswerth wäre. Der Fortschritt der Arbeit für das oft behandelte Gebiet der