522 9. Physiologische Akustik. !). Physiologische Akustik. a. Physiologische Erzeugung des Schalles. N. P. SsiMAXOWSKY und L. E. BELLARMINOFF. Die An wendung- der Photographie bei Untersuchung der Stimmbänderschwingungen. Pflüger Arch. f. Pliys. XXXVII. 375-382f. Anschliessend an L). J. Koschlakoff, welclier zuerst die Schwingungen der Kautschuk-Stimmbänder eines künstlichen Kehl kopfes durch daran befestigte Härchen auf rotirende Cylinder schreiben liess, wird eine photographische Fixirung an demselben Object ausgeführt in der Hoffnung, durch diese Vorarbeit die nöthige Erfahrung für die gleiche Aufgabe in Bezug auf die Schwin gungen des lebenden Kehlkopfes von Menschen und Thieren zu sammeln. Um zunächst ein scharfes Bild der Randpunkte zu erhalten, wurden die Ränder der Stimmbänder weiss gefärbt und durch einen engen, senkrecht zur Stimmritze gestellten Spalt beobachtet. Man sah auf diese Weise nur zwei weisse Punkte, entsprechend den beiden im Spalte erscheinenden Randstellen der beiden Stimm bänder. Diese konnte man bei scharfer Beleuchtung und empfind lichem Bromsilber-Papier als Punkte photographiren. Ist aber das lichtempfindliche Papier auf eine rotirende Walze gewickelt, so ziehen bei ruhenden Stimmbändern die beiden hellen Punkte zwei gerade Linien, bei schwingenden Stimmbändern dagegen entstanden zwei breite verwaschene Streifen. Die Rotationsgeschwindigkeit war zu gering, um die Schwingungen in einer deutlichen graphischen Curve wiederzugeben. Deshalb wurde durch Anwendung einer stroboskopischen Scheibe ein sehr verlangsamtes Abbild der wirk lichen Kehlkopfschwingungen hergestellt und photographirt. Drei Muster solcher photographirter Schwingungen sind abgebildet. Es