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288 20. Ausdehnung, Thermometrie. Schlauch mit dem Eudiometer verbunden hatte, in den heissen Raum gebracht, und, nachdem das Volumen im Eudiometer con- stant geworden ist, so viel Wasser aus dem äusseren Rohre ab gelassen, bis das äussere und innere Niveau wieder gleich sind. Die gesuchte Temperatur ist dann gegeben durch die Formel: 273 -f < in der t' die gesuchte Temperatur in Celsiusgraden, t die Luft temperatur, v das abgelesene Volumen unter Atmosphärendruck und C eine Constante bedeutet, die ausser von der Temperatur t vom Inhalte des Gefässes, dem Materiale des Kolbens und dem Ausdehnungscoefficienten der Luft abhängt. Sie ist natürlich vor her dadurch zu ermitteln, dass man den Apparat einer bekannten Temperatur aussetzt. Clch. J. Mensching und V. Meyer. Beschreibung eines Pyrometers. ZS. phys. Chem. 1, 145-158; [Chem. Rer. 20 [2J, 277; [J. chem. soc. 54, 331-332, 1888; [Chem. CB1. 18, 683-684; [Rundsch. 2, 219; [Gotting. Nachr. 1887, 128-141; [Dingl. J. 266, 431; [Bull. soc. chim. 47, 938. Der beschriebene Apparat ist eigentlich ein Dampfdichtebe stimmungsapparat, welcher eine genaue und bequeme Messung der Versuchstemperatur gestattet. Er besteht im Wesentlichen aus einem Platincylinder von 200 mm Höhe und 36 mm Durchmesser, an dessen oberem Ende 2 Röhren angebracht sind, — eine dünne Platincapillare, welche durch den Deckel bis nahe zum Boden des Cy- linders reicht und als Glaszufuhrrohr dient, und eine weitere Platin röhre, welche auf dem Deckel aufsitzt und als Gasentbindungsrohr fungirt. Um Diffusion der Gase durch das glühende Platin auszu- schliessen, ist der Apparat noch von einem Porcellanmantel umgeben. Es handelt sich nun darum, das Volumen des Cylinders sowohl bei Zimmertemperatur als auch bei der Versuchstemperatur zu bestimmen. Dies geschieht dadurch, dass man den Apparat in beiden Fällen mit reinem Stickstoff füllt, den man dann mittels Salzsäuregas verdrängt und in einem graduirten Gefässe unter Wasser auffängt, so dass man