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N. PlROGOW. Die Geschwindigkeiten in Gasen und die Theorie rotirender Molecüle WATSON’s. J. russ. phys. clicra. Ges. 18, 295-302, 1886; [Beibl. 11, 422-424f. Die Theorie von Watson, wonach die mittlere Molecularenergie der rotatorischen Bewegung gleich der mittleren Energie der trans latorischen Bewegung ist, falls die Molecüle eine unregelmässige Form besitzen, und f- von der letzeren beträgt, wenn die Molecüle Rotationskörper sind, wonach ferner sphärische Molecüle überhaupt keine rotatorische Energie besitzen, widerspricht der Erfahrung; beim Terpentin Clio z. B. ist die innere Energie 22 Mal so gross wie die Energie der translatorischen Bewegung. Ein Gas mit dem Energieverhältniss 1 giebt es unter den auf ihre speci- fischen Wärmen untersuchten Gasen überhaupt nicht, sondern es ist kleiner oder grösser. Aus der Theorie Watson's, welcher die Annahme zu Grunde liegt, dass die Gasmolecüle homogene feste Körper sind, zwischen denen abstossende Kräfte wirken, folgt ferner, dass die Vertheilung der Geschwindigkeiten der translatorischen Bewegung rotirender Molecüle dem MAxwEiufschen Gesetze gemäss ist. Die Geschwindig- keitsvertheilung der Molecüle, die keine innere Energie besitzen, wird aber auch durch dasselbe Gesetz geregelt. Beide Vertheilungen können nicht identisch sein; die Wahrscheinlichkeiten sehr kleiner und sehr grosser Geschwindigkeiten im ersten Falle müssen kleiner als im zweiten Falle sein; die innere Energie der Molecüle übt einen ausgleichenden Einfluss auf die Vertheilung ihrer transla torischen Geschwindigkeiten aus; es muss also die Constante A im MAxwELL’schen Gesetze in beiden Fällen verschiedene Werthe haben, was sich nicht anders erklären lässt wie dadurch, dass die Veränderlichkeit der Geschwindigkeiten im ersten Falle eine kleinere ist als im zweiten. Der Verfasser stellt den Satz auf, dass das Verhältniss des Mittelwerthes der Energie der translatorischen Bewegung zu dem der Atomenergie, geregelt einzig und allein durch die Wahrschein lichkeiten verschiedene Zuwachse der einen Energie auf Kosten der andern, gleich 3 : 1 ist. Da die Vertheilung der Atomenergie