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196 17 c. Farbensinn. Die beiden Hälften einer Linse werden mit verschiedenfarbiger Gelatine bedeckt oder vor sie verschiedene Absorptionsflüssigkeiten gestellt; dann erscheint das durch sie entworfene Bild einer weissen Fläche in der Mischfarbe. Ist die Linse nach Art des Heliometers durchschnitten, so kann man auch die Farbe der Componenten durch Verschiebung beider Hälften zugleich mit der Farbe der Mischung sichtbar machen. A. K. W. v. Bezold. Ueber eine neue Methode zur Zer legung des weissen Lichtes in Complementärfarben. Wied. Ann. 32, 165-167f; [Verb. d. Physik. Ges. z. Berl. 6, 28f; [J. de phys. (2) 7, 496, 1888; [Cim. (3) 24, 273, 1888; [Sill. Journ. (3) 34, 400; [ZS. pkys. chem. Unt. 1, 33. Es wird ein objectives horizontal sich erstreckendes Spectrum auf einer Glastafel entworfen, welche mit Stanniol in der Art be legt ist, dass auf der einen, etwa der obern, Hälfte ein scharf begrenzter vertikaler Streifen fehlt, während auf der untern Hälfte der entsprechende Streifen ausschliesslich vorhanden ist. In der obern Spectralhälfte wird dann dasjenige Licht abgeblendet, was in der untern durchgeht und umgekehrt. Vereinigt man dann das Licht vermittels einer Cylinderlinse wieder zu einem Spalt bilde, so besteht dieses aus zwei complementärgefärbten, überein anderliegenden Hälften. A. K. E. Hering. Ueber Newton’s Gesetz der Farben mischung. Lotos 7f; [Natf. 20, 65-67f und 73-75f; Prag, Tempsky. Leipzig, Frey tag, 92 pp. A. König. Ueber Newton's Gesetz der Farbenmischung und darauf bezügliche Versuche des Herrn Eugen BRODHUN. Berl. Ber. 1887, 311-317f. Beiden Arbeiten gemeinsam ist eine Untersuchung der Frage, ob eine Farbengleichung bestehen bleibt, wenn auf beiden Seiten die Intensität auf das n-fache verändert wird. Ihre Ergebnisse stehen in völlig unvereinbarem Widerspruch miteinander: H. findet auf Grund zahlreicher Versuche eine absolute Constanz jeder