176 16. Chemische Wirkungen des Lichts. Ein Chalcedon mit einem Dendriten und ein saphirblauer Achat wurden zwei Jahre an einem Fenster der Einwirkung des Sonnenlichts ausgesetzt; nach dieser Zeit zeigten beide Farben änderungen. Der Achat war lavendelblau geworden. Beide wur den nun neun Monate in der Dunkelheit aufbewahrt. Der Achat blieb wie er war, während der Chalcedon mit dem Dendriten sich seinem ursprünglichen Zustande etwas genähert hatte. (E. Blasius.) E. 0. E. E. Peingsheim. Ueber die chemische Wirkung des Lichts auf Chlorknallgas. Wied. Ami. 32, 384-428f; [Chem. Ber. 20 [2], 765-766; [Phil. Mag. (5) 24. 519; [Chem. CB1. 1888, 5; [J. de phys. (2) 7, 134, 136; [J. chem. soc. 54, 205-207, 1888; [ZS. f. phys. Chem. 2, 40-41, 252-253, 1888; [Natfr. 21, 53, 1888; Phys. Ges. Berl. 6, 23, 27; [Rundsch. 2, 190. Den hauptsächlichsten Inhalt der obigen Arbeit (vergl. diese Berichte 1886, p. 210—211.) fasst der Verfasser in folgende Sätze zusammen: 1) Der von Bunsen und Roscoe versuchte Nachweis dafür, dass bei der photochemischen Verbindung des Chlorknallgases durch das Licht eine Arbeit geleistet wird, für welche eine äqui valente Lichtmenge verschwindet, ist nicht zutreffend. Vielmehr liegt der Beweis für jene Behauptung in der Thatsache, dass die Menge der gebildeten Salzsäure der Lichtintensität pro portional ist. 2) Die erste sichtbare Wirkung des Lichts auf das Chlor knallgas besteht in einer pötzlich auftretenden und ebenso plötz lich wieder verschwindenden Volumenvermehrung des Gases, deren Grösse der Intensität des wirkenden Lichtes proportional, aber unabhängig ist von dem Stande der Induction und der Menge der gebildeten Salzsäure. 3) Diese plötzliche Volumenvermehrung wird hervorgebracht durch eine momentane Dissociation vorhandener Molecüle, die im Momente des chemischen Umsatzes vor sich geht.