1G4 15b. Krystalloptik. flächen frei herausragten. Die Beobachtung im convergenten po- larisirten Lichte zeigte, dass bei 50 Atmosphären merkliche, bei 80 bis 100 Atm. sehr deutliche Doppelbrechung eintrat. Der Charakter der Doppelbrechung war bei Spiegelglas von St.-Gobain und Flint- l glas positiv, wie mittelst eines — - Glimmerblättchens constatirt wurde; dies entspricht der bekannten Thatsache, dass Glas durch einseitigen Druck negativ doppelbrechend wird. Das schwarze Kreuz reichte nicht bis zur Mitte des Gesichtsfeldes, welche viel mehr farbig erschien; ob dies vielleicht durch die zu grosse Dicke des Cylinders oder durch Ungleichförmigkeit der Compression verursacht war, ist nach den Angaben des Verf. nicht zu ent scheiden. Jedenfalls war die Compression keineswegs homogen, wie die Beobachtung im parallelen Lichte lehrte. Bemerkenswerth ist, dass bei 450 Atm. Druck zwei Cylinder in nahezu ebenen, völlig glatten Flächen parallel zu den Endflächen zersprangen. F. F. E. Hussak. Ein Beitrag zur Kenntniss der optischen Anomalien am Flussspath. ZS. f. Krystallogr. 12, 552-568f; [Itundscli. 3, 271, 1888; [Beibl. 12, 316,1888; [N. Jalirb. f. Miner. 1888, 2, 26. Der Verf. hat eine grosse Anzahl von Flussspathvarietäten in Schliffen nach (100), (111) und (110) im polarisirten Lichte nach bekannten Methoden untersucht und dabei hauptsächlich folgende Resultate gefunden. AlleFlussspathkrystalle zeigen mehr oder weniger stark doppeltbrechende Streifen; völlig isotrope Stellen sind selten. In den meisten Schliffen sind mehrere sich kreuzende Systeme von doppeltbrechenden Lamellen sichtbar; insbesondere zeigen alle Platten nach (100) zwei den Würfelkanten parallele Systeme scharfer und feiner Streifen und ein den Diagonalen paralleles System von breiteren, verwaschenen, sehr schwach doppeltbrechenden Streifen. (Der Verf. zieht hieraus den Schluss, dass die Flussspathkrystalle aus doppeltbrechenden Lamellen, die parallel den Dodekaederflächen