Wulf. Landolt. Pbibram. Bremer. 127 ändert, wenn zu dem Lösungsmittel eine andere inactive Substanz (z. B. Borsäure zu Weinsäure) zugesetzt wird, so lässt sich hierauf eine Bestimmungsmethode dieser letzteren Stoffe gründen. L. R. Pribram. Ueber die speeifische Drehung optisch activer Substanzen in sehr verdünnten Lösungen. Berl. Ber. 1887, 505-516; Chem. Ber. 20, 1840-1850; [ZS. f. physik. Chem. 2, 38, 1888; [Rundsch. 2, 327-328; [Beibl. 11, 711-713; [Natf. 20, 436-437; [Chem. CB1. 18, 1067-1069; [J. Chem. Soc. 52, 755-756, [Bull. soc. chim. 40, 354-357, 1888. Die speeifische Rotation der verschiedenen activen Substanzen erleidet bekanntlich durch Zusatz steigender Mengen indifferenter Lösungsmittel fortschreitende Veränderungen. Zur Erklärung dieser Veränderlichkeit lassen sich drei Vermuthungen aufstellen. 1) Die active Substanz theilt sich beim Lösen nicht in einzelne Molecüle, sondern es bleiben Molecül-Aggregate bestehen, welche bei zu nehmender Verdünnung immer mehr zerfallen. 2) Die active Substanz geht mit einer bestimmten Anzahl Molecüle des Lösungs mittels chemische Verbindungen ein, z. B. mit Wasser Hydrate (Bremer). 3) Das Lösungsmittel übt auf die Anordnung der Atome im Molecül einen Einfluss aus, so dass die Dissymmetrie, welche die Activität bedingt, modificirt wird. Nach den Versuchen des Verfassers ändert Weinsäure ihre Drehung proportional dem pro- centischen Wassergehalt 7 nach der Formel [«] = 1.950 j- 0.1303 7, auch bei Nicotin wächst die Drehung mit zunehmender Wasser menge, ohne dass je ein constanter Werth erreicht wird. Von den drei obigen Hypothesen können daher die zwei ersten als unzu lässig bezeichnet werden, während die dritte den Beobachtungen mindestens nicht widerspricht. L. (t. J. W. Bremer. Sur la cause des cliangements du pouvoir rotatoire specifique sous l'inHuence de divers dissolvants. Rec. Trav. Chim. des Pays-Bas. 0, 255-261; [J. Chem. Soc. 54, 1141, 1888; [ZS. f. physik. Chem. 2, 255, 1888;