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86 12. Objeetive Farben, Spectrum, Absorption. W. CROCKES. On radiant matter spectroscopy; Exami- nation of the residual glow. Cbem. News. 55, 107-110, 119-121, 131-133; Nature 35, 425-428, 447-451; [Natf. 20, 211- 213, 217-219; Proc. Roy. Soc. 42, 111-131; J. cbem. soc. 52, 1066-1069; [Sill. J. (3) 35. 334-335, 1888; [Beibl. 11, 781. Statt das Licht von phosphorescirenden Erden unter dem Einfluss der Kathodenstrahlen zu untersuchen, während dieselben die Körper treffen, untersucht der Verf. die nach dem Aufhören der Entladung übrigbleibenden Lichtstrahlen. Dazu beobachtet er die Körper durch eine rotirende, mit Löchern versehene Scheibe, auf deren Axe ein Kupferstreifen mit dreieckigen Zähnen ein gelegt ist; auf dem continuirlichen Streifen schleift eine mit dem einen Pol der primären Batterie, auf den Zähnen eine mit dem andern Pol verbundene Feder. Durch Verstellen der Feder kann man den Strom kürzer oder länger schliessen. Die Unterbrechung resp. Schliessung geschieht, während ein undurchsichtiger Theil sich zwischen Auge und phosphorescirender Substanz befindet, man sieht dann nichts von den Kathodenstrahlen, die sonst leicht schwache Phosphorescenzen überdecken. Durch Aenderung der Umdrehungsgeschwindigkeiten konnten successive verschiedene Linien sichtbar gemacht werden; so waren zu sehen bei Intervallen von x Secunden die Linien a? = 0.0ä35 Gß und Ga (blau), x = 0.02 32 Gs fcitronengelb), x — 0.0^175 Gg l — 647), x — 0.0a 125 Gr] (roth) beim Yttrium. Bekanntlich erhöht der Zusatz von Kalk die Phosphorescenz von Yttrium und Samarium. Im Phosphoroskop ändert der Zu satz von Calcium die Reihenfolge der Sichtbarkeit der Linien von Yttrium vollkommen. In einem Gemisch von gleichen Theilen Yttrium und Calcium ist die Reihenfolge bei allmählich wachsender Drehungsgeschwindigkeit G,y, G«, Gß, G,. Der Verf. erklärt dies folgendermassen: Die Phosphorescenz von Calciumsulfat hält lange an, die von Yttriumsulfat relativ kurz. Nun leuchtet beim Yttrium sulfat die der Linie Gß, trotzdem sie lange dauert, doch lange nicht so lange, als die vom Calciumsulfat. Die lang anhaltenden Schwingungen des Calciumsulfats erzeugen in der Mischung die-