910 27. Elektrostatik. geschnitten, nur eine (Dicke = 2,20 mm) war durch Umschmel- zung hergestellt, die Schellackplatten waren gegossen, dem Guss war aber etwas venetianischer Terpentin zugesetzt und die Schwefelplatten waren ebenfalls gegossen. Mit den 6 Ebonitplatten, deren Dicke zwischen 15,3 mm und 1,12 mm lag, wurde zuerst untersucht, welchen Einfluss die Dicke des Isolators auf den Gang der Influenz in demselben ausilbe. Kohlkausch hatte beobachtet, dass der Rückstand von Leydner Flaschen mit der Dicke des Glases wuchs, doch entstammten die Gläser der Flaschen verschiedenen Sorten. Zu einem gerade entgegengesetzten Resultat scheinen Beobachtungen von v. Bezold zu führen, welcher bei FRANKLiN’schen Tafeln, deren Gläser aus demselben Hafen geblasen waren, fand, dass bei gleicher anfäng licher Stärke ihrer Ladung das Potential desto stärker abnahm, je geringer die Glasdicke war. Herr Wüllner macht zunächst darauf aufmerksam, dass sich ähnliche, wenn auch die Grösse der von v. Bezold gefundenen nicht erreichende Unterschiede zwischen dickeren und dünneren Platten stets ergeben, sobald nicht das Elektrometer und die von der Platte zu ihm führende Leitung eine Capacität besitzen, welche gegen die der Platte sehr klein ist. Die Beobachtungen ergaben dann, sie mochten nach der ersten oder nach der zweiten Methode ausgeführt werden: 1) Die Werthe von a wachsen mit wachsender Dauer der Influenz. 2) Die Stärke des Ansteigens ist aber bei der gleichen Platte zu verschiedenen Zeiten ausserordentlich verschieden. 3) Je feuchter die Luft, desto rascher wächst a. 4) Die Werthe ton a sind für verschieden dicke Platten an fänglich etwas ungleich; je länger aber die Influenz dauert, desto mehr nähern sie sich einander. Der ge meinschaftliche Grenzwerth ist aber kleiner als die Ein heit, steht also dem bei einem Leiter stattfindenden Werthe nach. Folgendes sind die Mittelwerthe von a für die einzelnen Ebonitplatten bei einer Dauer der Influenz von 1' und von 3 h: