G. Hansemann. Ueber Dr. Börnstein’s Photoelektri- cität. Wied. Aun. II, 561-566f. In der erstgenannten Abhandlung versucht Herr Börnstein folgende beiden Sätze zu beweisen: 1) Die Eigenschaft, durch Einwirkung von Lichtstrahlen einen geringem elektrischen Leitungswiderstand zu er langen, ist nicht auf die Metalloide Selen und Tellur be schränkt, sondern kommt auch dem Platin, Gold und Silber zu, höchst wahrscheinlich überhaupt den Metallen. 2) Der elektrische Strom verringert sowohl das Leitungs vermögen als auch die Lichtemptindlichkeit seines Leiters, beide nehmen nach Aufhören des Stromes allmählich ihre früheren Werthe wieder an. Bei den Versuchen wurde Platin in sehr dünnen Platin drähten, welche aus WoLLAsroN’schem Draht durch Auflösen der äusseren Silberschicht erhalten wurden, benutzt, ferner auch in sehr dünner auf Spiegelglas eingebrannter Schicht, Gold als Blattgoldstreifen auf Glas, Silber in Schichten verschiedener Dicke, welche nach MARTiN’scher Methode auf Spiegelglas hergestellt waren. Die Untersuchung dieser Metalle geschah zuerst mit con- stantem Strom (1 Leclanche), indem z. B. die Widerstände zweier Platindrähte in der WnEATSTONE’schen Brückencombination mit einander verglichen wurden, während abwechselnd der eine be strahlt, der andere im Dunkeln war. Als zweite Methode diente die WEBEn’sche Methode der Zurückweisung unter Anwendung eines Magnetinduktors. Es blieb dann derselbe Draht oder dünne Platte längere Zeit in dem von dem Magnetinduktor und dem Galvanometer gebildeten Stromkreise und es wurde sein Wider stand im unbelichteten Zustande verglichen mit dem im be lichteten. Endlich wurden bei einer dritten, der Dämpfungsmethode, noch viel schwächere Ströme angewandt, indem das zu unter suchende Material nur mit einem Galvanometer zum Stromkreise vereinigt und die Dämpfung der Schwingungen der Magnetnadel