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4 la. Sammelwerke und Allgemeines. handene Zwillingsgrenze eher im einen als im anderen Sinne ver schieben sollte. Falls unregelmässige Spannungen bei der Er wärmung entstehen, so seien diese und nicht die Erwärmung der Grund zur Zwillingsbildung. Die Versuche über künstliche Färbung von Krystallen waren selbst mit intensiven Anilinfarblösungen erfolglos. Der Verf. schliesst, dass homogen gelärbte Krystalle, die unter dem Mikroskope rasch entstehen, als Mischkrystalle zu deuten sind, d. h. dass in ihnen die färbende Substanz regelmässig eingelagert ist. Ueber das Wachsthum der Krystalle. An Kanten und Ecken fallen weniger Molecüle in die Wirkungssphäre eines Molecüles als an Flächen. Bei der Bildung der Krystallskelette und Trichiten sind ausser diesem Umstande noch massgebend Diffussionsströ- mungen und Contactbewegungen, die der Verf. in früheren Arbeiten schon besprochen hat. Die Thatsache, dass sich Spitzen gerade als sehr geeignete Ansatzstellen für die Krystallisation erweisen, kann darauf beruhen, dass Oberflächenschichten von Gas oder Verunreinigung, die einem Ansatz hinderlich wären, weniger leicht an den Spitzen entstehen (wegen der geringeren Attractionskraft dort). Versuche zum Nachweis eines Einflusses von Spannungen auf Wachsthum oder Auflösung waren erfolglos. Dissociation des Magnesiumplatincyanürs. Das rothe Salz (mit 7 aq.) geht beim Erwärmen in das gelbe (mit 5 aq.) und bei stärkerem Erwärmen in das farblose (mit 2 aq.) über. Die Umwandlung geht langsamer vor sich als bei physikalisch isomeren Substanzen, von denen die eine in die andere umgewandelt wird, und ist ein gutes Demonstrationsobject für die Zersetzung wasser haltiger Salze. Anilincobaltchlorür zeigt grosses Krystallisationsvermögen. Ebenso Anilinnickelchlorür und Anilinkupferchlorid und ähnliche Mischungen, bei denen Orthotoluidin das Anilin vertritt. Möglicher weise können derartige Metallverbindungen bei mikrochemischen Methoden von Nutzen sein, da sie meist leichter krystallisiren als rein anorganische Präparate. Krystallisations- und Siedeverzüge. Die Abwesenheit von Luft blasen soll Siedeverzüge begünstigen. Durch fortgesetztes Ent-