584 0. Physiologische Akustik. auf die übrigen Sinnesnerven. Gesellschaft der Aerzte in Wien, ll.Oct. 1887; Aerztl. Intelligenzblatt, Jahrgang 1887, No. 43. Auf einer ausserhalb der Normalsehweite aufgestellten Farben tafel tritt Aufhellung des Gesichtsfeldes ein beim Anschlag starker Töne, Verdunklung hei schwachen. Auch auf Sehschärfe und Ge schmack sollen solche akustische Reize einen ähnlichen Einfluss haben. Umgekehrt verstärken die Farbeindrücke Rot und Grün eine Gehörempfindung, Gelb und Blau schwächen dies e lbe. Ein hoher Stimmgabelton erscheint erhöht durch Roth, Blau, Gelb, Grün; vertieft bei Violet. Tiefe werden von jedem gleichzeitigen Farbeindruck erhöht und verstärkt. Die subjective Schalllocalisation wird durch chromatische Einflüsse nach hinten verschoben. Sub jective Gehörempfindungen werden gesteigert durch Grün und Roth, geschwächt bei Blau und Gelb. Auf einer weissen Fläche er scheinen bei kräftig schallenden Tönen diffuse Regenbogenfarben. — Exner bemerkt dazu, dass die Erregbarkeit des Acusticuscen- trums durch die Erregung des Opticuscentrums eine Aenderung erfahren könne; und Meynert erinnert an die Nichtisolirung der Hirnprojectionen für die Leitungen sinnlicher Reize. Uh. STEINBRUEGGE. Secundäre Sinnesempfindungen. Akade mische Antrittsrede) Wiesbaden, 1887; Schmidt, Jahrbücher der Gesammt-Medicin (Kritik) 1888, 217, No. 1 S. 97. 442 Fälle von Farbenassociationen werden zusammengestellt, meist mit Vocalverbindungen. Es wird die Vermuthung ausge sprochen, dass wohl alle, welche in der Erinnerung Worte oder Begriffe mit Farben zu associiren pflegen, in frühester Jugend directe Doppelempfindungen gehabt hätten. Uh. Litteratur. G. ENGEL. Ueber den Begriff der Klangfarbe. Halle, 1887, 4 3 pp. J. SWINBURNE. A musical slide rule. Rep. Brit. Ass. 1887, 621.