484 7 b. Capillarität. E. Klupathy. Ueber die Oberflächenspannung der wäs serigen Salzlösungen. Ung. Ber. 5, 101-108-f. Der Yerf. wendet die von Eötvös (siehe Berichte vorigen Jahres) angegebene Beobachtungsmethode an, welche die Capillarconstante unabhängig von der Kenntniss der Berührungswinkel, also von der Art der Benetzung auch in zugeschmolzenen Glasgefässen zu bestimmen gestattet. Während andere Beobachter wie Quincke eine Abnahme der Capillaritätsconstante a 2 mit der Zeit erhielten, die sich in mancher Hinsicht wie eine elastische Nachwirkungserscheinung verhielt, be obachtete der Yerf. in zugeschmolzenen Glasgefässen bei Salz lösungen eine Zunahme von a 2 mit der Zeit. Dass durch Condensation des Wasserdampfes auf der Ober fläche der Salzlösung die Erscheinung ihre natürliche Erklärung findet, gelingt dem Yerf. auf verschiedene Weise durch Beschleu nigung des Condensationsprocesses nachzuweisen — durch ^ er- wendung kryophorartiger Gefässe und durch Anwendung des Thom- soN'schen Satzes von der Abhängigkeit der Dampfspannung von der Krümmung der Oberfläche. Folgende Tafel giebt die kleinsten und grössten beobachteten Werthe der Capillarconstante a- und der Oberflächenspannung a: Lösung Dichte bei 20° C « 2 min. a 3 max. a min. « max. XaCI 1.050 9.90 14.00 5.22 7.40 „ 1.100 8.27 12.86 4.59 7.13 1.150 0.58 11.60 3.78 . 6.67 1.200 5.98 11.40 3.55 6.83 Zn SO* 1.153 10.80 13.10 6.19 7.52 Zn CI 2 1.210 9.58 13.20 5.74 7.87 Während bisher sämmtliche Beobachter eine mit zunehmender Concentration der Salzlösung wachsende Oberflächenspannung grösser als die des Wassers gefunden haben, findet der Yerf. das Gegen- theil; hei allen bisherigen Beobachtungen haben nach dem Yerf. Condensationen von Wasserdampf an der Oberfläche eine Rolle gespielt. Zur Prüfung dieser Behauptung wäre eine genauere Mitthei-