Gr. Timberg. Untersuchungen über den Einfluss der Temperatur auf die Capillaritätsconstanten einiger Flüssigkeiten. Wied. Ann. 30, 545-561 f; [J. de pliys. (2) 7, 80-82, 1888; [Cim. (3) 24, 89-90, 1888; [Natt. 20. 169-170. Der Verf. bedient sich dreier Methoden, der Bestimmung flacher Luftblasen in einer Flüssigkeit unter einem horizontalen Deckel (Quincke), der Messung der Tragkraft flüssiger Lamellen (Sond- hauss) und der Wägung abfallender Tropfen. Nach der ersten Methode wurden Alkohol, Benzol, Aetlier, Wasser, Kohlensäure, Kalilösung, Chlorcalciumlösung und Chlor strontiumlösung untersucht. Die zweite Methode zeigte sich für Salzlösungen nicht an wendbar. Die dritte Methode liefert zwar nur relative Werthe für Ober flächenspannungen, doch wird dadurch die Bestimmung der Tem- peraturcoefficienten nicht beeinträchtigt. Innerhalb der Grenzen der Beobachtung konnte sowohl die Capillaritätsconstante a' 1 wie die Oberflächenspannung « als in linearer Weise von der Temperatur abhängig dargestellt werden. Der Vergleich zwischen den daraus durch Extrapolation berechneten kritischen Temperaturen und den dafür beobachteten Werthen er- giebt aber, dass diese lineare Abhängigkeit nicht bis zur kritischen Temperatur ausgedehnt werden darf; es folgt daraus, dass bei einer graphischen Darstellung z. B. die C'urve für a- in der Nähe des kritischen Punktes gegen die Temperaturaxe t concav sein muss. Die Beobachtungen ergeben, dass die Neigung gegen die t-Axe um so grösser ist, je näher das untersuchte Temperaturintervall dem kritischen Punkte liegt; für Aether ist die Neigung grösser, wie für Alkohol, und für Alkohol grösser, wie für Wasser. Eine Zusammenstellung der Beobachtungsresultate älterer Forscher beschliesst die Arbeit. P. V.