welcher die Erhitzung des Drahtes durch einen galvanischen Strom gestattete. Der Draht wurde tordirt durch Gewichte, die an Seiden fäden hingen, welche um einen Cylinder am unteren Ende des Drahtes geschlungen waren, und über Köllen vertical hinabge führt waren. Auch hierbei erhielt man stets permanente Drillung als Wirkung des Erhitzens zur Rothgluth, selbst bei Anwendung sehr schwacher Torsionsmomente. Beim Abkühlen traten hier die plötzlichen Aenderungen erst bei dunkler Rothgluth ein. Der Draht wurde ferner mit einer Magnetisirungsspirale umgeben, und mit einem zweiten Solenoid, welches durch ein empfindliches Galvanometer geschlossen war. Bei der Erwärmung des permanent tordirten Yersuchsdrahtes zeigte, als dunkle Rothgluth erreicht war, ein momentaner Ausschlag des Galvanometers an, dass das Eisen plötzlich seine magnetische Permeabilität verloren habe. Sobald Hellrothgluth erreicht war, trat, wie in den früheren Versuchen, plötzlich und scharf eine weitere Torsion des Drahtes ein. Bei der Abkühlung trat zuerst die plötzliche Detorsion des Drahtes ein, während wenige Secunden darnach ein Ausschlag der Galvano meternadel in entgegengesetzter Richtung die Magnetisirung des Eisens anzeigte. Bei mehrfacher Wiederholung des Experimentes an demselben Drahte nehmen diese plötzlichen Aenderungen an Intensität ab, vielleicht sind sie ganz zum Verschwinden zu bringen, doch waren sie noch beim sechsten Experimente vorhanden. In engem Zusammenhänge mit den beschriebenen Phänomenen steht auch die Erscheinung der Recalescenz des Eisens. Lässt man einen unter Zug oder Torsion befindlichen Eisendraht von heller Glühhitze sich abkühlen, so beobachtet man etwa bei dunkler Roth gluth eine plötzliche Zunahme des Leuchtens: der Draht hat also plötzlich selbst seine Temperatur gesteigert. Diese Temperatur steigerung findet gleichzeitig mit der momentanen Aenderung des Dehnungs- oder Drillungszustandes statt. Verf. fasst schliesslich seine Ansicht dahin zusammen: 1) Es giebt 2 distincte kritische Temperaturen für Eisen; die niedere etwa bei dunkler Rothgluth, die höhere etwa bei heller Rothgluth.