Volltext Seite (XML)
Nach einer Zusammenstellung der früheren Beobachtungen über die Werthe der Elasticitätscoefficienten von Krystallen, aus welcher folgt, dass ein directer Zusammenhang zwischen Spaltbar keit und Elasticität nicht stattfindet, giebt der Verf. seine eigenen Beobachtungen am Baryt, welche mit dem WARBURG-KocH’schen Apparat angestellt sind. Der Messung unterworfen wurde zunächst die Biegung von kreisförmigen Scheibchen, welche längs zweier paralleler gleicher Sehnen unterstützt und im Centrum belastet waren: die Ebene der beobachteten Platten fiel resp. in das Makropinakoid, das Brachy- pinakoid und die Basis. Da diese Beobachtungsmethode einer strengen Theorie nicht zugänglich ist, so sind die Kesultate nicht exact zu verwerthen. Herr N. berechnet aus ihnen die Elasticitäts coefficienten E für die Richtung normal zu den unterstützten Sehnen ebenso, als wäre die Kreisscheibe ein unendlich dünnes Prisma mit nach der Längsrichtung nur wenig wechselnder Breite; aber diese Zahlen sind nicht die wahren Werthe, sondern geben nur allenfalls eine Vorstellung von der Symmetrie des Verhaltens und der Lage der Maxima und Minima jener Grösse. Zur Bestimmung der absoluten Werthe derselben beobachtete Herr N. noch die Biegung von vier Stäbchen aus demselben Baryt- krystall, von denen je eines mit seiner Längsaxe der Brachy- diagonale a und der Verticalaxe c, zwei der Makrodiagonale b parallel waren. Die Resultate waren E a = 6497.1 kg, E b = 5409.4 kg, E, = 8487.8 kg. Zur Vervollständigung des hierdurch gegebenen Bildes des Verlaufes von E beobachtete Verf. schliesslich noch eine Kreis scheibe normal zur horizontalen Prismenkante und eine andere, welche parallel der Verticalaxe und um 20°27' gegen das Makro pinakoid geneigt war, sowie ein Stäbchen, dessen Axe parallel (001) und normal zu (110) lag. Die Resultate der Beobachtungen an den Kreisplatten sind zur Veranschaulichung durch Curven dargestellt. IV. V.