Entsprechend der Theorie von Kohlrausch ist an Stelle der allmählig vorgenommenen Druckänderung eine momentane sub- stituirt worden. Die abgeleiteten Werthe C bedeuten die Abstände von der Ruhelage nach Einstellung der Druckänderung. Ent sprechend dem Gesetze, dass die Grösse der Biegung den biegenden Kräften proportional ist, ergiebt sich der Abstand der Ruhelagen, wie ihn die berechneten Werthe von C ergeben, gleich für gleiche Druckunterschiede. Verschiedene Geschwindigkeiten der Druck änderung ergeben nur nach Einstellen derselben entsprechend dem Werthe von C verschiedene Abstände von der Ruhelage; dagegen ist der Weg während der Bewegung (die sogenannte „Theilungs- linie“ der Aneroide) für verschiedene Geschwindigkeiten verschieden: eine für die practische Verwendung der Aneroide höchst wichtige Thatsache. Da in jeder Zeiteinheit während der allmäligen Druck änderung das elastische System eine Bewegung ausführt, die sich zusammensetzt aus derjenigen, welche der äusseren Kraftwirkung entspricht, und einer weiteren elastischen Kraftäusserung, welche der Nachwirkung im Ruhezustände entspricht, so nehmen die pro Zeiteinheit durchlaufenen Wege stetig zu, und der ganze Weg kommt als eine an die Richtung der Anfangstangente convexe Curve zur Veranschaulichung. Die Krümmung dieser Curve ist für dasselbe Druckintervall abhängig vom Tempo. Die beiden bei Druck-Zu- resp. Abnahme erhaltenen Theilungslinien sind daher einander mit den concaven Seiten zugewendete Curven. Endlich ist auch noch die Störung des normalen Verlaufes der Nachwiikungserscheinungen durch neue Druckschwankungen untersucht worden. Eine Störung im Sinne der voraufgegangenen Druckänderung verzögert das Abklingen der Nachwirkung; eine entgegengesetzte beschleunigt dasselbe. Auch die Erscheinungen der Supeiposition liessen sich analog den bei anderen elastischen Körpern beobachteten hervorrufen. Die Resultate der Arbeit von Reinhertz werden stets bei sorg fältigen Druckmessungen mit Hülfe von Aneroiden zu berück sichtigen sein. Bz.