150 3. Physikalische Chemie. einen regulirbaren Strom zum Glühen gebracht wurde. Es er gab sich: 1) Kein Grubengasgemisch wird durch schmelzenden Silber draht entzündet. 2) Kupferdraht entzündet meistens erst im Moment des Durchschmelzens; in einzelnen Fällen schien das Durchschmelzen die Folge der Explosionswärme zu sein. 3) Platindraht von 0.15 mm Durchmesser kann in Gemischen, die weniger als 11 Luft auf 1 Grubengas enthalten, durchgeschmolzen werden, ohne zu zünden; in luftreicheren Mischungen zündet er erst bei Temperaturen über 1650°. Es ist dabei gleichgültig, ob das Gas langsam oder rasch am Drahte vorbeiströmt. 4) Platindraht von 0.5 mm Durchmesser entzündet das Ge menge 1 :14 bei langsamem Gasstrom schon bei 1480° und erst bei Temperaturen über 1700°, d. h. in der Nähe des Schmelz punktes des Platins, wenn das Gas die Zusammensetzung 1:10 besitzt. Die Explosion ist dann am heftigsten. Für die übrigen Mischungsverhältnisse liegt die Zündungstemperatur zwischen diesen Grenzen. Bei langsamem Gasstrom erfolgt die Zündung stets bei niedrigerer Temperatur als bei raschem. 5) Platindraht von 0.5 mm Dicke entzündet das Gemisch 1 :14 bei langsamem Strom schon bei 11.70°; rasche Bewegung erhöht die Entzündungstemperatur. 6) Platindrahtnetz zündet weit leichter als alle einfachen Drähte. 7) In allen Fällen ist das Gemisch 1 :14 das am leichtesten entzündliche. 8) Dem Gemenge 1 :10 entspricht bei Platindraht von 0.5 mm Dicke ein Maximum, bei Platindrahtnetz ein Minimum der Ent zündungstemperatur. Es verursacht die heftigsten Explosionen. 9) Glühende Drähte zünden bis zu gewisser Grenze um so leichter, je grösser ihre Oberfläche; um so grösser ist dann aber auch der Einfluss der Geschwindigkeit des Gasstroms. Grössere Geschwindigkeit verzögert in allen Fällen die Zündung. 10) Eisendraht zündet schwieriger als Platindraht, und zwar