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128 3. Physikalische Chemie. über Alloisomerie und speciell durch die Arbeiten von Wislicentts in den Vordergrund getreten ist. Ein Schlusscapitel ist dieser letzten Arbeit gewidmet, um den darin angeführten Entwickelungen durch ein einfaches vom Ueblichen nur wenig verschiedenes Formel system Ausdruck zu geben. Xst. H. Le Chatelier. Ueber die Identität der Gesetze des Gleichgewichts bei physikalischen, chemischen und mechanischen Erscheinungen. ZS. phys. Chem. 1, 565-72f; [Chem. Ber. 20. [2] 765; [Chem. CBI. 18, 1534. Für ein im Gleichgewicht befindliches System, d. h. ein System, welches nach einer Deformation in seinen früheren Zu stand zurückkehrt, wenn man die Ursache der Deformation ent fernt, sind entsprechend den wichtigsten Formen der Energie, Wärme, Elektricität, Arbeit, drei Factoren massgebend, nämlich Temperatur, elektromotorische Kraft, Druck. Das Gleichgewicht eines Systems ist indifferent, wenn die Deformation sich voll ziehen kann, ohne eine Aenderung jener Faktoren zu bedingen [z. B. Verdampfen des Wassers, Elektrolyse der Salze] und es ist stabil, wenn dieses nicht der Fall ist; im letzteren Falle tritt bei Aenderung eines Factors stets eine solche Aenderung der übrigen ein, dass sie, wenn sie allein stattfände, den ersten Factor im entgegengesetzten Sinne ändern würde [Verallgemeinerung des mechanischen Gesetzes von Action und Reaction]. Die Sätze der mechanischen Wärmetheorie führen zu der Be ziehung, dass ein System im Gleichgewichte bleibt, wenn die Fac toren im Sinne der Gleichung geändert werden: darin bedeuten 7. e, P Temperatur, elektro motorische Kraft, Druck, und «, ß, y die Energiemengen, welche in Form von Wärme, Elektricität und äusserer Arbeit frei werden, wenn das System eine virtuelle Aenderung erfährt, d. h. eine solche, bei welcher die Factoren des Gleichgewichts unverändert