124 3. Physikalische Chemie. zelneD Atome und Atomgruppen abgesehen von der Massenanziehung noch mit verschiedenen anziehenden Kräften chemischen Ursprungs auf einander einwirken, so wird im Molecfll derjenige Gleichgewichts zustand bevorzugt sein, in welchem die chemisch verwandtesten Atome einander am Nächsten liegen. Bei der doppelten Bindung soll eine solche Drehung nicht möglich sein, sondern höchstens ein Oscilliren um die Verbindungslinie der beiden ("-Atome. Wie Lossen hervorhebt, dürfen wir dann die C’-Atome nicht mehr als kugelförmige Punkte voraussetzen, die sich nach allen Seiten gleich- massig verhalten, sondern müssen sie als Körper annehmen, bei denen Theile zu unterscheiden sind, von welchen die Wirkung auf andere Atome ausgeht, (z. B. selbst als Tetraeder). Denn wären bei der doppelten Bindung die 6’-Atome nur mit der doppelten in der Verbindungslinie wirkenden Kraft mit einander verbunden, so wäre nicht ohne Weiteres einzusehen, warum in diesem Fall eine Drehung um diese Axe ausgeschlossen sein sollte. Der Uebergang strukturidentischer, aber chemisch verschiedener Modificationen in einander (z. B. von Maleinsäure in Fumarsäure) wird so erklärt, dass zunächst die ungesättigte Verbindung durch Addition zweier Radicale in eine gesättigte Verbindung übergeht; in dieser ist eine Drehung des einen Systems gegen das andere möglich der Art, dass die mit den grösseren Affinitäten auf ein ander wirkenden Radicale sich einander möglichst nähern; aus dem so modiücirten Molecül entsteht dann durch Austritt zweier Radicale die zweite ungesättigte Verbindung. Es lässt sich also aus dem bekannten Verhalten der einzelnen Radicale zu einander ein Schluss auf die eintretende neue Anordnung ziehen. Es werden im Anschluss an ältere folgende neue Bezeich nungen eingeführt. Ist jedes von zwei doppelt gebundenen C- Atomen mit denselben beiden unter sich verschiedenen Radicalen Cab verbunden, so nennt man Körper von der Formel ]| im Gegensatz Cab C a a zu den strukturisomeren || symmetrische. Bei der Cou- Cbb