Die Herren Szpilman und Luchsinger haben die Veränderung der direkten Erregbarkeit und des Leitungsvermögens an Nerven strecken untersucht, welche der lokal beschränkten Einwirkung von Kohlensäure, Ammoniak und Anaestheticis ausgesetzt wur den. Vor der Einwirkung wurde ein Rollenabstand ausprobirt, bei welchem von der unteren Reizstelle aus eben schwacher Te tanus ausgelöst wurde. Die obere Reizstelle war so gegriffen, dass derselbe Rollenabstand stärkeren Tetauus gab. Das erste Stadium der Vergiftung der unteren Stelle keun- zeichnete sich dadurch, dass die Reizung mit dem ausprobirten Rollenabstand hier wirkungslos wurde, wenn sie an der oberen Stelle noch von deutlichem Erfolg begleitet war. Soweit geht die Uebereinstimmung mit Grünhagen. Bei grösserer Annäherung der Rollen zeigte sich aber jetzt auch die untere Stelle noch direkt erregbar und wenn die Vergütung weiter vorschritt, wurde bei entsprechend verringertem Rollenabstand von der vergifteten Stelle noch Tetanus erzielt, wenn von der obereu ein Erfolg über haupt nicht mehr zu erreichen war. Endlich „kann auch unten Lähmung eintreten“. Durch Entgiftung wird das ursprüngliche Verhalten wieder hergestellt. Unter Hinzuziehen des Satzes vom lawinenartigen Anschwellen der Erregung im Nerven werden diese Versuchsergebnisse dahin gedeutet, dass „bei sinkender Erregbarkeit das Leitungsvermögen viel rascher schwinde als die direkte Anspruchsfähigkeit“. Gd. S. Stricker. Das neue Zuckungsgesetz, nach neuen Untersuchungen dargestellt. Wiener Sitzungsber. LXXXIV Abth. III, p. 7f. Herr Stricker stellt ein neues „Zuckungsgesetz“ auf, welches formell unverständlich ist, weil darin der Ausdruck „Gefälle“ (in Bezug auf einen elektrischen Strom) in einem von Ohm’s Defini tion abweichenden, aber nicht selbständig definirten Sinne ge braucht wird und dessen Inhalt, soweit er aus dem Text folgt, sich mühelos unter die anerkannten Zuckungsgesetze unterordnet, wenn man den bekannten Thatsachen der durch Verlängeruug