1054 39. Elektrophysiologie. 77,5 pCt. beträgt, enthält das elektrische Organ im Mittel 89 pCt. Wasser. In der Asche desselben ist der grosse Gebalt an NaCl und Phosphaten, der Mangel an K auffallend. Was die organi schen Bestandtheile anlangt, so deutet der geringe Gehalt an Eiweisskörpern, die grosse Menge einer mucinähnlichen Substanz, der Mangel an Glycogen auf einen tiefgehenden chemischen Unterschied zwischen Muskel und elektrischem Organ. Gd. D. Andere thierische Gewebe. T. HOLMGREN. Ueber die Retinaströme. Heidelberger phy siologische Untersuchungen III, 278f. W. Kühne und J. Steiner. Ueber das elektromotorische Verhalten der Netzhaut. Ebenda p. 327f. Herr Holmoken theilt seine, bisher nur in kurzen Berichten über das schwedische Original dem deutschen Publikum zugäng lichen grundlegenden Untersuchungen über Retinaströme ausführ lich in deutscher Sprache mit. Bekanntlich hat Holmgren den Ruhestrom der Netzhaut und dessen Schwankungen auf Lichtreiz hauptsächlich an dem isolirten überlebenden Bulbus des Frosch auges studirt. Den stärksten Strom bekam Holmgren an diesem Objekt, wenn er irgend einen Punkt eines mitten zwischen Op ticuseintritt und Ora serrata gelegenen Kreises mit dem Mittel punkt der Cornea verband. Der Strom ging von dem Punkte des „elektromotorischen Aequators“ durch das Auge zur Cornea. Wenn Licht auf die Retina des im Dunkeln gehaltenen Auges fiel, oder von der beleuchteten Retina entfernt wurde, so zeigte dieser Strom am Froschauge jedesmal eine positive Schwankung. Dass der Strom und seine Schwankung wesentlich nur von der Retina herrührte, war durch ausreichende Coutrolen sichergestellt. Zu diesen Coutrolen gehörte auch, wie jetzt nachgetragen wer den kann, der gelegentliche Nachweis des Stromes und seiner Schwankungen an der isolirten Retina. Ausser bei dem Frosch, als Repräsentant der Amphibien, hat Holmgren den Retinastrom und seine Schwankungen nachgewiesen bei Reptilien, Säugethieren