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1050 39. Elektrophy siologie. „Oder man stellt sich vor, dass auch während der Ruhe die Platten elektromotorisch thätig, ihre elektromotorischen Elemente aber so angeordnet sind, dass sie nicht nach aussen wirken. Der Schlag entstände, indem die Elemente vorübergebend sich passend richten. So kommt man wieder auf die Hypothese dipolar elektromotorischer Molekeln in der elektrischen Platte“. — „Hinsichtlich der Art, wie die Nerven die Umlagerung der Mo lekeln in der Platte bewirken, ist das Einfachste, sich vorzustellen, dass die elektromotorische Wirkung des ruhenden Nerven die Molekeln in ihrer nach aussen unwirksamen Lage erhalte, welche sonst eine Lage labilen Gleichgewichtes wäre, da dann die nega tive Schwankung den Schlag zur Folge hätte“. Im Hinblick auf Herrn Babuchin’s Entdeckung, nach welcher die elektrischen Platten aus quergestreifter Muskelsubstauz ent stehen, bezeichnet es Herr du Bois-Reymond als einen Vorzug der Molekularhypothese, dass sie aus einer allgemeinen Eigen schaft der Muskeln ohne Weiteres den Zitterfisch-Schlag zu er klären vermöge, was Herrn Hermann’s „Absterbehypothese“, namentlich in Hinsicht auf das Wachsen der Stärke des Schlages mit Zunahme der Dicke der Platte, kaum gelingen dürfte. Herr Hermann verwahrt sich gegen die Bezeichnung seiner Erklärung der Muskel- und Nervenströme als „Absterbehypothese“, da nach derselben alles thierische und pflanzliche Protoplasma nicht nur auf Verletzung sondern auch auf Reizung mit Negativität der veränderten Stelle gegen die unveränderte Continuität reagire, dieselbe sich also auf Lebenserscheinungen des Protoplasma be ziehe. Indem der Herr Verfasser den „grundlegenden Satz“ welcher in du Bois Fassung lautet: „Je dicker eine elektrische Platte, um so grösser ihre Kraft“ falsch citirt: „Der Schlagstrom ist der Dicke der Platte proportional“ und darum als „falsch“ bezeichnet, weil nicht bewiesen sei, dass die Schlagkraft der Fischgrösse proportional sei, lässt er „bestenfalls“ von ihm be stehen, dass „dickere Platten kräftiger schlagen“ also gerade das, was behauptet und in der ganzen Beweisführung allein verwen det ist. (Nur in den Schlussbemerkungen du Bois ist einmal, sichtlich nur der Kürze des Ausdruckes wegen von „Proportio-