1042 39. Elektrophysiologie. länger oder kürzer dauernden Stadium der Erhöhung bis zum vollständigen Verschwinden herabsetzen. Die Aufhebung der Erregbarkeit ist eine vorübergehende Erscheinung, d. h. die Er regbarkeit stellt sich nach Entfernung der giftigen Substanz mehr oder minder rasch uud vollständig wieder her. Das Stadium er höhter Erregbarkeit ist am meisten ausgebildet und die Leichtig keit der Entgiftung am grössten beim Alkohol. Stark alkohol haltige Nervenbäder rufen auf der Höhe der Erregbarkeitsstei gerung Zuckungen hervor, die Aufhebung der Erregbarkeit durch Chloroform uud Aether dagegen tritt ein, ohne dass spontane Zuckungen vorhergegangen sind. Die Steigerung sowie darauf folgende Herabsetzung der Erregbarkeit im Alkoholbade und die Wiederbelebung durch Auswaschen des Alkohol lässt sich auch an den Aenderungen der negativen Schwankung gut verfolgen. Die elektromotorische Kraft des ruhenden Nervenstromes ist während der Alkoholnarkose erheblich verringert aber nach Entfer nung des Alkohols aus dem Nerven tritt eine Wiedererhebung der Kraft, nicht selten bis fast zur ursprünglichen Höhe ein. Gd. Ch. Loven. Zur Frage von der Natur des Strychnin- Tetanus und der willkürlichen Muskelcontraction. Medicin. Centralbl. 1881, 113f. — — Ueber den Muskelton bei elektrischer Reizung. du Bois-Reymond’s Archiv 1881, 363f. Herrn Loven ist es gelungen, beim Strychnintetanus von Fröschen und Kröten und bei willkürlicher Muskelcontraktion von Kröten seeundäre Zuckungen zu erhalten und zu verzeichnen, welche in demselben Rythmus (beim Frosch 7,5 bis 9 mal, bei der Kröte 6 mal in der Sekunde) erfolgten, wie Schwankungen, welche die gleichzeitig aufgezeichnete primäre Muskelcurve zeigte und wie die Schwankungen, welche Verfasser früher unter ent sprechenden Bedingungen im Capillarelektrometer beobachtet hatte. (Vergl. diese Berichte XIV, 174.)