1014 36. Magnetismus. Speciell hat sich der Verfasser noch mit der Frage beschäftigt, unter welchen Umständen die sog. anomale Magnetisirung ein- tritt, d. h. der remanente Magnetismus das entgegengesetzte Vor zeichen besitzt, wie der temporäre. Die günstigsten Bedingungen hierfür sind: ein kurzer, dicker Stahlstab, eine magnetisirende Spirale von wenigen Windungen aber mit starkem Strom, lang same Schliessung, schnelle Oeffnung desselben. Ule. J. Trowbridge. The effect of great cold upon magne- tism. Sii.lim. J. XXI, 316-3l7f. Verschiedene Stahlstäbe wurden bei 20° C. magnetisirt und ihre magnetischen Momente durch Ablenkung einer kleinen Ma gnetnadel bestimmt. Darauf wurde ein Gemisch von Aether und fester Kohlensäure auf dieselben gebracht, wodurch ihre Tempe ratur auf etwa —60° sank. Dabei nahm das magnetische Mo ment lange Zeit hindurch ab. Dasselbe sank bei einem Stab auf ein Drittel seines ursprünglichen Werthes. Auch nachdem der Stab wieder die Temperatur angenommen hatte, bei welcher derselbe erwärmt worden war, erreichte das Moment nur etwa die Hälfte seines anfänglichen Werthes. Ok. G. Poloni. Ueber den permamenten Magnetismus des Stahls bei verschiedenen Temperaturen. Atti d. Lincei Trans. (3) V, No. 13, 262-264; Beibl. d. Phys. V, 302-303f. Der Magnetismus der Stahlstäbe wurde durch die Induk tionsströme bestimmt, welche entstehen, wenn die Stäbe aus einer Spirale gezogen werden. Der Verlust an Magnetismus durch Erhöhung der Temperatur tritt erst einige Zeit nach dem Beginn der Einwirkung vollständig ein. Ferner erreicht man einen Grenzzustand für einen Magnetstab erst nach einer gewissen Zahl von Erwärmungen und Abkühlungen. Auch die Verkeilung des Magnetismus in dem Stab verändert sich mit der Tempera tur, doch nur dann, wenn dieselbe über 180° beträgt. Wird der