so ergeben sich zwei selbstständige Gleichungen, aus welchen die beiden Unbekannten bestimmt werden können. Den auf diese Weise bestimmten Widerstand vergleicht der Verfasser mit dem wahren Widerstand der Flüssigkeit für zersetzende Ströme. Eine zweite Versuchsmethode beruht auf dem Gebrauch alter- nirender Ströme; hier ist der Vorgang, wie durch Rechnung be wiesen wird, von der Capacität nahezu unabhängig, wenn nur letztere gross ist; ein einziges Instrument, das Elektrodynamo meter reicht hier aus. Aus der mathematischen Behandlung der Hypothese zweier Condensatoren geht weiter hervor, dass die Grösse des Flüssigkeitswiderstandes in den Gleichungen nur in Summe mit dem Widerstande der äusseren Leitung vorkommt. Das Wegnehmen eines Theiles der Flüssigkeitsschicht mit gleich zeitigem Einsetzen eines äquivalenten metallischen Widerstandes in die äussere Leitung hat also keinen Einfluss auf die Erschei nungen, während nach der ersteren Hypothese hierdurch die Ca pacität des Flüssigkeitscondensators verändert wird. Daraus er- giebt sich wiederum eine Versuchsmethode sowohl für alternirende wie für einfache Ladungsströme. Als Hauptresultate der Untersuchung sind die folgenden her vorzuheben: 1) Die Hypothese eines Condensators ist unhaltbar; die Zersetzungszelle muss vielmehr als ein System zweier Con densatoren betrachtet werden; die Flüssigkeitsschicht zwischen ihnen ist ein Leiter von demselben Widerstande wie für zer setzende Ströme. 2) Die Ladung des Systems geschieht in sehr kurzer Zeit (einem kleinen Bruchtheil einer Sekunde); der in den späteren Zeitmomenten sich fühlbar machende Strom ist ein sogenannter „Convektionsstrom“. 3) Der Verfasser berechnet die Capacität von Platin in verdünnter Schwefelsäure; dieselbe ist veränderlich mit der Potentialdifferenz der Elektroden; für 1 Daniell ist sie ca. 150 Microfarads per Quadratcentimeter für jede einzelne Elektrode, für 0,32 Daniell nur 88 Microfarads. (Referat des Herrn Verfassers) eingesandt von 0. Chic. Theodor Erhard. Ueber einige elektrische Eigenschaften des Indiums. Wied. Anu. (2) XIV, 504-509, 1881.