880 25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. für die kinetische Energie des elektrischen Feldes einen hypo thetischen Theil T me eingefügt, welcher von Produkten der Strom stärken und der Geschwindigkeitscomponenten der bewegten Leiter gebildet werde. Herr Colley macht nun darauf aufmerksam, dass wenn auch dieses Glied im Allgemeinen hypothetisch sei, es doch nicht hypothetisch sei im Elektrolyten, sich hier vielmehr mit Sicherheit voraussehen lasse. Das plötzliche Einsetzen und Aufhören des Stromes muss in einem solchen eine Bewegung des ponderabeln Leiters zur Folge haben, ebenso die Beschleunigung oder Verlangsamung dieser Bewegung das Auftreten einer elek tromotorischen Kraft. Allerdings sei die Grösse des zu erwar tenden Effektes kaum ohne Hypothesen berechenbar. IIlz. H. Hertz. Obere Grenze für die kinetische Energie der bewegten Elektricität. Wied, Ann. (2) XIV, 581-590. Der den mitgetheilten Versuchen zu Grunde liegende Ge danke ist dieser: Lässt man durch eine ebene, möglichst dünne Metallplatte zwischen zwei Polen A und B einen elektrischen Strom fliessen, und setzt nun die Platte in geschwinde Rotation innerhalb ihrer eigenen Ebene, so muss die Elektricität, falls sie sich mit träger Masse bewegt, von den ursprünglichen Stromlinien seitwärts abzuweichen streben. Es wird deshalb eine elektromo torische Kraft auftreten in einer zur Linie A B senkrechten Rich tung und diese kann mit grosser Schärfe nachgewiesen werden durch ein Galvanometer, dessen Pole mit den Endpunkten jener Senkrechten verbunden sind. Danach wurden die Versuche an gestellt. Obgleich dieselben mit den besten instrumentelleu Hülfs- mitteln ausgeführt werden konnten, ergaben sie kein Anzeichen einer trägen Masse der Elektricität. Ist kinetische Energie vor- in^ nun 2 Landen, so muss sie doch kleiner sein als 0,0000185— 5 —3— für sec jeden Cubikmillimeter eines Leiters, in welchem die in magneti schem Maasse des Milligrammmillimetersystems gemessene Strom dichte 1 herrscht. Hlz.