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L. Boltzmann. Zur Theorie der elektrischen Ausdeh nung oder Elektrostriction. I und II Wien. Ber. für 1880, LXXXII, (2) p. 826-839, 1157-1168. Um für die Theorie der Volumveränderung durch elektrische Kräfte einen Beitrag zu liefern, untersucht der Verfasser, welche Volum Veränderungen eine kugelförmige, platten- oder cylinder- förmige Leydener Flasche erleiden muss, wenn keine anderen Kräfte auftreten, als die berechenbaren Anziehungen der ge trennten Elektricitäten und die Elasticität des Glases. Die For meln für solche Veränderungen werden vollständig abgeleitet, und unter 1 nur in den allgemeinen Resultaten, unter II auch numerisch mit den QuiNCKE’sehen Messungen verglichen. Man kann nicht sagen, dass die Frage, ob diese nächstliegende Ur sache die Erscheinungen völlig erkläre, hier entschieden sei, denn die allgemeinen Resultate stimmen zwar, aber in der numerischen wird ein Werth 0,000019 da erhalten, wo der Versuch 0,000010 giebt, ohne dass doch wiederum die Daten so genau wären, dass man die Abweichung von Theorie und Experiment als sicher constatirt ansehen könnte. Der Verfasser vergleicht schliesslich seine Theorie mit derjenigen Kortewegs über den gleichen Gegen stand. Er vermuthet, dass eine vollständige Theorie wohl eine Veränderung der Dielektricitätsconstanten durch Druck ergeben würde, was in der That durch die IlEi.Miioi.Tz’sche Arbeit bestä tigt ist. Hiz. M. G. Lippmann. Principe de la Conservation de l’elec- triClte. Annales de chim. et de phys. (5) XXIV, 145; d’Almeioa, X, 381f. Dass bei keinem Naturprocess mehr positive als negative Elektricität frei werde, dass also die algebraische Summe aller Elektricität constant sei, ist seit Faraday allgemein angenommen und als Grundlage vieler Betrachtungen benutzt worden. Herr Lippmann bringt dies Princip in die Form einer Gleichung, wel chen den für die beiden Hauptsätze der mechanischen Wärme theorie üblichen Formen analog ist und zeigt, wie diese Gleichung eine von derjenigen der Erhaltung der Energie unabhängige, aber