Volltext Seite (XML)
Tyndall. Röntgen. 861 intermittirenden Richte, absorbiren also einen Theil der Wärme strahlen. Auch für den Wasserdampf wurde aufs Neue das Ab sorptionsvermögen für Wärmestrahlen nachgewiesen. In allen diesen Fällen handelt es sich namentlich um die Absorption der dunklen Wärmestrahlen. In einer zweiten Mittheilung berich tet der Verfasser über Versuche, die er mit schwächeren Licht quellen, sogar mit einer Kerzenflamme anstellte, deren Strahlen durch einen silbernen Hohlspiegel gesammelt wurden und nun ebenfalls zur Erzeugung eines Tones hinreichten namentlich in Flaschen, die eine kleine Menge Wasserdampf enthielten. Cyan äthyl, Essigsäure, gewisse Parfüms (Patschuli, Cassia), Sumpfgas, Chlormethyl absorbiren im gasförmigen Zustande die Wärme strahlen, Kohlenstofftetrachlorid ist dagegen diatherman, ebenso Brom für die dunklen Wärmestrahlen. Bgr. W. C. Röntgen. Absorption von Wärmestrahlen durch Gase. XX. Ber. der Oberhess. Ges. für Natur- und Heilkunde, 5-2; Naturf. XIV, 166-169f; Beibl. V, 282-283. Die Gase befanden sich in inwendig polirten Messingröhren, welche auf der einen Seite durch eine polirte Messingplatte, auf der andern durch eine Steinsalzplatte verschlossen waren und ausserdem zwei Oeffnungen besassen, von denen die eine, zum Einleiten des Gases dienende, nach dem Füllen der Röhre ver schlossen wurde, während die andere mit einem MAREv’schen Tambour in Verbindung stand. Wird ein Gas infolge der statt gehabten Wärmeabsorption erwärmt, so ändert sich der Druck desselben, anfangs rasch, später langsamer und bleibt constant, sobald das Gas die Temperatur der Umgebung angenommen hat. Wird alsdann die Wärmequelle entfernt, so kühlt sich das Gas ab, und sein Druck sinkt auf den Werth, welchen derselbe vor Einwirkung der Strahlung besass. Ist dagegen das Gas diather man, so nimmt sein Druck gleichmässig zu, und die entstehende Kurve ist eine gerade Linie. Als Lichtquelle diente zunächst die Flamme eines BussEis’schen Brenners. Auf die Strahlen desselben übt atmosphärische Luft, wenn sie frei von Kohlensäure und Fortsohr. d. Phys. XXXVII. 5ß