852 24. Verbreitung der Wärme. Energie sieb an der Wärmeleitung weit weniger betheiligt. Clausius machte hei seiner Theorie der molecularen Stösse die andere extreme Annahme, dass die Wärmeleitung nur von der Energie der progressiven Bewegung abhängt, die Moleeüle beim Zusammenstoss nur verschwindend wenig intramoleculare Energie sich mittheilen. Die Versuche von Kundt und Wauburg (Pogg. Ann. CLVI, 198. 1875) und die des Verfassers lassen die Annahme von Clausius als durch die Erfahrung bestätigt erscheinen. „Für Reibung und Wärmeleitung verhalten sich auch die mehratomigen Moleeüle wie materielle Punkte“. Das Wärmeleitungsvermögen ist nach beiden Theorien un abhängig vom Druck; dagegen ändert es sich nach Clausius wie die Wurzel aus der absoluten Temperatur und nach Maxwell wie die absolute Temperatur. Der Verfasser findet, dass der Wärwe- leitungscoefficient für Luft und Wasserstoff sich höchstens propor tional der Wurzel aus der absoluten Temperatur ändert. „Die entgegengesetzten Resultate Winkelmann’s, der Acnderungen bis zu T J gefunden hat, rühren von verschiedenen störenden Um ständen her“. Die Versuche wurden nach der DuLONG-PETiT’schen Methode der Erkaltung angcstellt, obgleich sie drei Uebelstände hat: 1) Von dem Thermometergefäss wird Wärme ausser durch Leitung auch noch durch Strahlung abgegeben. 2) Die aus den Ver suchen zu berechnende Wärmeleitungsconstante, welche sich mit der Temperatur ändert, bezieht sich auf eine nicht leicht anzu gebende Temperatur. 3) Eine einfache Addition oder Subtrak tion der durch Leitung und der durch Strahlung abgegebenen Wärmemengen ist nur dann erlaubt, wenn die Gase die strahlende Wärme nicht theilweise absorbiren. — Die Beschreibung eines der beiden benutzten Apparate und die der Beobachtungsmethode befinden sich in einer früheren Abhandlung des Verfassers (Wied. Ann. XI, 913. 1880). Der Wärmecoeffiient k ist in -—^ bei cm .sec 0° und bei 100° C. angegeben. Aus *,oo = *.(1 + 100,0 ist der Temperaturcoefficient y berechnet, y((J) ist der Werth