23. Specifische Wärme, Calorimetrie. 832 fc' bekanntlich den Quotienten — der Verhältnisse der speeifischen ti Q Wärmen — der Gase. Chlor, Brom und Jod werden nach den c r zuverlässigsten Methoden (Stas) dargestellt, gereinigt, getrocknet und bei Temperaturen zwischen 17° und 540° bei Chlor; 206° und 380° bei Jod; 20° und 390° bei Brom untersucht. Die ID 01 Dichten ausgedrlickt in —— variiren bei Chlor von 1,6 — 2,7; ccm bei Jod von 1,7—4,8 bei Brom von 1,5—5,0. Die Temperaturen werden bis zu 100° mit Quecksilberther- mometern, bei höheren Temperaturen im Heizkasten mit einem besonders für diese Messungen construirten Luftthermometer ge messen. Als k für Luft wird die RöNTGEN’sche Zahl 1,4053 zu Grunde gelegt. Die in die Rechnung eingeführten Dichten von Chlor, Brom und Jod entstammen Untersuchungen von Ludwig, Mitscherlich und Dumas. Bezüglich der experimentellen Einzelheiten der tech nisch sehr schwierigen und mit äusserster Sorgfalt ausgeführ ten Arbeit muss auf das Original verwiesen werden. Als Resultate ergeben sich: 1. Für die Gase Chlor, Brom und Jod sind die Werthe k — (CI = 1,323; Br = 1,290; J = 1,300) — ferner y — (speci fische Wärme der Gase bei constantem Volum, wenn das Gas dem Volum nach mit Luft verglichen und für letztere c c = 0,1684 ist) — und endlich das Verhältniss der Energie der fortschrei tenden Bewegung der Moleküle zur totalen Energie andere als für die übrigen zweiatomigen Gase, k für die Gase Chlor, Brom und Jod ist von Temperatur und Dichte merklich unabhängig. 2. Die drei Gase Chlor, Brom und Jod bilden durch ihr thermisches Verhalten unter den zweiatomigen Gasen eine Gruppe für sich; in ihren Molekülen treten die Atome physikalisch anders in Wechselwirkung als bei Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenoxyd, Stickoxyd und Chlorwasserstoff. 3. Schon aus dem Verhalten der zweiatomigen Gase lässt sich schliessen, dass weder die BoLTZMANN’sche noch die Max- wELL’sche Annahme über die Beweglichkeit der Atome im Gas- moleklil eine allgemeine Gültigkeit besitzt. W. K.