830 23. Specifische Wärme, Calorimetrie. Abschnitt I giebt die Beschreibung eines Apparates, mit Hülfe dessen nach bekannter Methode die specifische Wärme von Flüssigkeiten durch Eiusenken desselben erwärmten Körpers in Wasser und in die zu untersuchende Flüssigkeit bestimmt wird. Die Anordnung des Calorimeters und des Erwärmungs apparates ist neu, ihre detaillirte Beschreibung jedoch ohne Figuren kaum zu geben. Abschnitt II enthält Versuche zur Bestimmung der speci- fischen Wärme des Quecksilbers, die mit obigem Apparate aus- geführt sind. Nach eingehender Untersuchung der Fehlerquellen und von deren Einfluss auf das Resultat ergiebt sich die speci fische Wärme des Quecksilbers zwischen 0° und +5°, bezogen auf Wasser zwischen 0° und 5° zu 0,033266. Als Nebenresul tat findet sich die spec. Wärme des Schm iedeeisens zwischen -j- 4° und +27° bezogen auf Wasser zwischen 0° und +5° zu 0,10808. Als Geuauigkeitsgrenze bei Arbeiten mit dem Wassercalorimeter wird übereinstimmend mit den Versuchen anderer Autoren 0,75 pCt. gefunden. Bei Anwendung von Quecksilber statt Wasser ergiebt sich die Grenze etwas kleiner, da die Endtemperatur schneller erreicht wird. Abschnitt III ergiebt das Resultat, dass die Aenderung der specifischen Wärme des Quecksilbers mit der Temperatur zwi schen 0° und 39° so klein ist, dass sie bei thermischen Experi menten ausser Acht gelassen werden kann. Abschnitt IV behandelt eine einfache, und wie es scheint recht zuverlässige Methode, die Schmelzwärme von chemisch reinen Substanzen, Mischungen und Lösungen zu bestimmen. Die Substauz wird, enthalten in einem spiralig gebogenen Glasrohr von etwa 2 mm Durchmesser und 1 bis 2 m Länge, in einem Ca- lorimeter von der im ersten Abschnitt beschriebenen Form unter ihre Schmelztemperatur abgekühlt und in gewöhnlicher Weise zum Erstarren gebracht. Die Correktionen wegen Wärmeabgabe etc. sind die im ersten Abschnitt besprochenen. Die Methode wird benutzt, um die Abhängigkeit der laten ten Schmelzwärme des Phosphors von der Erstarrungstemperatur zu untersuchen. Dann folgen die Versuchsresultate über die