688 19- Theorie der Wärme und calorische Maschinen. Verfasser untersucht in allgemeinerer Weise als in einer früheren Arbeit über die Wasserdämpfe die Frage, ob der Dampf einer Flüssigkeit eine andere Spannung besitzt, als der des Kör pers im festen Zustande bei derselben Temperatur. Es werden drei Fälle unterschieden: 1) Es liegt der zu einem bestimmten Schmelzpunkt gehörige Druck P oberhalb der zu der selben Temperatur gehörigen Drucke der Gase des flüssigen resp. festen Körpers und ausserdem ist derselbe grösser als der Druck (o, welcher dem Durchschnittspunkt der Schmelzpunkts- curve und der Spannungscurve der Dämpfe entspricht; 2) es liegt P unterhalb der entsprechenden Drucke der Spannungs- curven; 3) es liegt P oberhalb der letzteren Punkte, aber unter halb to. Im Fall 1) sinkt die Schmelztemperatur mit wachsendem Drucke wie beim Wasser. Es wird nun folgender Kreisprocess bei constanter Tempe ratur im Falle 1 betrachtet: 1) Bei dem Drucke P lässt man den Körper aus dem flüssi gen in den festen Zustand übergehen; 2) das Volumen des festen Körpers wird in das übergeführt, welches der Körper unter der Spannung des gesättigten Dampfes vom festen Körper hat; 3) der feste Körper wird verdampft; 4) der Dampf wird comprirairt bis die Spannung gleich derjenigen der Flüssigkeit bei derselben Temperatur ist; 5) der Dampf wird coudensirt in Flüssigkeit; 6) die Flüssigkeit wird in den festen Zustand ubergefUhrt. Der Kreisprocess ist umkehrbar, die algebraische Summe - der ver wandelten Wärme ist Null, da die Temperatur constant bleibt. Der Kreisprocess wird nun in zwei Theile zerlegt, indem man den Punkt, wo die Curve 5) die Curve 2) schneidet, als Thei- lungspunkt nimmt. Der erste dieser beiden Theile giebt eine positive Arbeit, daher muss der zweite, weil die Gesammtarbeit Null ist, negativ sein, d. h. die Spannung des Flüssigkeitsdampfes ist grösser als die des Dampfes vom festen Körper, ln gleicher Weise wird dasselbe Resultat für den Fall 2) und das umge kehrte für den Fall 3) abgeleitet. Nn.