676 19- Theorie der Wärme und calorische Maschinen. Um dieses Weniger zu ermitteln, wird auf Grund der früheren Entwickelungen die Arbeit berechnet, welche aufzuwenden ist um ein -kleines Flüssigkeitssäulchen aus der Anziehung der Flüssig keit zu entfernen und ergiebt sich diese zu $HO (0 Oberfläche). Indem die Menge von Energie, welche die Theile haben würden, wenn sie noch ausserhalb ihrer Anziehung sich befänden, mit vC bezeichnet wird, erhält mau für die vorhandeue potentielle Energie: (5) A = t>(C—K) + iHO. Als Beispiel für die Stärke der Spannung — wird bemerkt, dass in angefeuchteten Capillarröhren Nebel grade wie Quecksilber einen Meniskus bekommen. Die bisherigen Betrachtungen werden darauf ausgedehnt auf den Fall, dass das Molekül aus mehreren Atomen zusammenge setzt ist und unter gewissen Voraussetzungen gefolgert, dass auch dann noch die Gleichung (4) Gültigkeit hat, wenn darin V die Bewegung des Moleküls als Ganzes darstellt. Auch die Ausdeh nung des Moleküls wird berücksichtigt (vgl. hierüber des Ver fassers Arbeiten d. B. XXXIII, 682). Der Uebersetzer hat hier den Inhalt einer Arbeit von Lorentz eingesehoben, Uber welche besonders referirt werden soll. Wegen der Ausdehnung des Moleküles muss au der Formel (4) eine Correktiou angebracht werden, indem statt v zu schrei ben ist v — b (b das Molekularvolumen). In der so geänderten Gleichung wird die Grösse IV, näher bestimmt, welche die durch die Oberflächenschicht hervorgerufene Spannung darstellt. Es wird dazu die Wirkung aller einwirkenden Fliissigkeitstheile auf ein unendlich dünnes Säulchen in der Oberflächenschicht ge sucht, und daraus, dass diese Theile in dem ganzen Raume, dessen Einwirkung in Frage kommt, sich bewegen und jede Stelle in demselben einnehmen können, geschlossen, dass die An ziehung des einzelnen Theilchens der Mittelwerth derjenigen An ziehung ist, welche dasTheilchen an allen Stellen dieses Raumes ausübt. Da dieses für alle Theile gilt, so ist die Anziehung auf das Flüssigkeitssäulchen proportional der Masse in dem einwir kenden Raume oder der Dichte. Gleiches gilt für die in Frage