ggg 19. Theorie der Wärme und calorische Maschinen. Thomson angegebene Gesetz Uber den Zusammenhang zwischen den Dampfspannungen p und w an gekrümmten Flächen und an ebenen Flächen aufgestellt, nämlich (3) P = worin P den Unterschied des hydrostatischen Druckes an der ge krümmten und an der ebenen Fläche darstellt, <j und q bedeuten die Dichten des Dampfes resp. der Flüssigkeit. Aus dieser Formel (3) zusammen mit der Formel (1) wird unter der Annahme, dass diese Gleichungen auch für Eis gelten, abgeleitet, dass beim jeweiligen Schmelzpunkte die Dampfspan nungen gleich sein müssen. Dann wird der Fall erörtert, dass nur einer der beiden Zu stände eine Druckänderung erfährt und abgeleitet, dass, wenn nur Eis eine Druckänderung erleidet aber nicht das gebildete Schmelzwasser, die Aenderung der Schmelztemperatur mit wach sendem Drucke 11-|- so gross sein muss, wie wenn Eis und Wasser dieselbe Druckänderung erfahren. Es geschieht diese Ableitung in folgender Weise. Die Dampfspannung des Wassers bei normalem Drucke des Eises und Wassers seien co und co'. Der Druck auf Eis werde geändert von P'; dann wird die neue Dampfspannung des Eises p' P'v' p' = eo'-f—y- nach Formel (3), worin v' und V das specifische Volumen des Eises und des Dampfes bedeuten. Ist nun p' die Dampfspannung beim Schmelz punkt, so muss nach dem Früheren p' = co sein, das giebt Wird der Druck, welcher auf dem Wasser lastet, gleichfalls ge ändert und zwar um P, wobei P so ausgemesseu ist, dass die Aenderung der Schmelztemperatur dieselbe bleibt, wie vorher, so ändert sich auch die Spannung der Flüssigkeit entsprechend und es ergiebt sich dann P(v'—v) co—co > — _V——/ (v das specifische Volumen des Wassers);