614 17. Physiologische Optik. geschiedenen Kohlensäure, blauviolettes ungefähr ebenso stark wie weisses, rothes viel weniger stark. Bei Fröschen ist rothes Licht wirkungslos, blauviolettes dagegen verhältnissuiässig ebenso wirksam wie weisses. Bei blinden Säugethieren wird die Koh lensäureausscheidung durch blaues und rothes Licht zwar eben falls vermehrt, aber weniger als bei sehenden; die Wirkung des blauen Lichtes ist bei blinden Thieren verhältnissuiässig mehr herabgesetzt, als die des rothen, sodass man nicht annehmen kann, dass die chemischen Strahlen in Bezug auf die Kohlen säurebildung durch die Haut mächtiger wirken als durch das Auge. Die Wirkung des Lichtes ist jedenfalls eine chemische. Bgr. Jousset de B-ellesme. Versuche über das Leuchten des Johanniswürmchens. Journ. de l’Auat. et de la Phys. XVI, 121; Naturf. XUI, 193-194f. Verfasser giebt zunächst eine Beschreibung der Lage und des anatomischen Baues vom Leuchtapparat bei Larven, Männ chen und Weibchen vom Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca). Das auf 150 bis 200 m sichtbare grünliche Licht zeigt bei der Unter suchung mit dem Spektroskop ein linienfreies Spektrum mit nur sehr wenigen stark brechbaren Strahlen. Violett fehlt ganz, Both ist stark entwickelt, am stärksten das Grün. Das Leuchten ist ein willkürlicher Act, der sich durch Elektricität und durch an dere Beizungen des Nervensystems beliebig hervorrufen lässt; es tritt alsdann 6—8 Sekunden nach dem Beiz auf. Die Gegen wart von Sauerstoff ist für das Leuchten unbedingt erforderlich, und zwar scheint dasselbe durch die beständige Bildung eines gas förmigen Absonderungsproduktes (Phosphorwasserstotf ?) zu erfol gen, welches sich mit dem Sauerstoff der Luft vereinigt. Es lässt sich mithin nur so lange beobachten, als die Zellen des Leucht apparates lebendig sind. So oft ein Beiz die Leuchtzellen trifft, wird die phosphorescirende Substanz von denselben producirt und verbindet sich sofort mit Sauerstoff, so dass eine Anhäufung derselben nicht stattfinden kann. Bgr.