588 17. Physiologische Optik. A. Charpentier. Sur les variations de la sensibilite lumineuse, suivant. l’etendue des parties retiniennes existees. Ibid. p. 995. — — Sur la sensibilite visuelle et ses rapports avec la sensibilite lumineuse et la sensibilite chromatique. Ibid. p. 1075. Herr Charpentier findet die Fähigkeit für Unterscheidung von Helligkeitsdifferenzen in zeitlich getrennten Gesichtseindrücken bei verschiedenen Richtungen des indirecten Sehens nicht kleiner als beim directen Sehen. Die bei der Untersuchung angewandten Lichtintensitäten waren „mittlere, eher schwache als starke“ und wurden im Verhältnis von 1 bis zu 50 variirt. Innerhalb dieser Grenzen wurden im directen und indirecten Sehen successive Helligkeitsdifferenzen von 7 bis 8 pCt. unterschieden. Derselbe hat die Abhängigkeit untersucht, in welcher die zu einer Lichtwahrnehmung erforderliche minimale Helligkeit eines Retinabildes von der Grösse des letzteren steht. Ist das Retina bild kleiner als 0,17 mm im Durchmesser, so muss die Helligkeit um so grösser sein, je kleiner der Flächeninhalt des Bildes ist, damit eine Lichtwahrnehmung zu Stande kommt, ist das Retiua- bild aber grösser als 0,18mm, so ist die minimale Helligkeit unabhängig von der Grösse des Bildes. Dieser Satz gilt für die centralen und peripheren Theile der Netzhaut gleichmässig. Derselbe beobachtete im Dunkeln aus einer Entfernung von 20 cm ein Objekt, bestehend aus 4 kleinen Löchern (Durchmesser = 0,2 mm), welche derart in einem undurchsichtigen Diaphragma angebracht waren, dass sie die vier Ecken eines Quadrats von 1 mm Seitenlange darstellten. Durch die Löcher wurde weisses, gemischtfarbiges oder monochromatisches Licht von genau ab- stufbarer Intensität gesandt. Unter Anwendung monochromati schen Lichtes besteht die erste Gesichtswahrnehmung, welche bei allmählich gesteigerter Intensität eintritt, in einem diffusen Licht eindruck, an welchem weder die Farbe noch die räumliche Ver- theiluug der einzelnen Lichtpunkte zu erkennen ist. Die Inten sität muss beträchtlich gesteigert werden, damit dann zunächst die Farbe und nach abermaliger Steigerung der Intensität end-