Landolt. 541 Asparagin 300 Moleküle Wasser zugegen, so wird die Vernich tung der Activität durch 10 Moleküle Essigsäure herbeigeführt. Asparaginsäure zeigt in wässeriger Lösung schwache Linksdrehung. Durch Ueberführung in das Natriumsalz erfährt sie eine Vermehrung ihrer Linksdrehung, die sich aber bei Zu satz grösserer Mengen von Natron nicht weiter steigert. Die selbe Steigerung der Linksdrehung wird durch Sättigung mit Ammoniak herbeigeführt, welches aber im Ueberschuss angewen det die specifische Rotation vergrössert. Bei Gegenwart von Salzsäure nimmt die Asparaginsäure starke Rechtsdrehung an, welche bei Verminderung des Säuregehalts in Linksdrehung um schlägt. Auch Schwefelsäure bringt starke Rechtsdrehung her vor, und zwar scheint bei grösseren Säuremengen der nämliche Werth für die specifische Rotation erreicht zu werden wie bei Salzsäure. Die Essigsäure wirkt auf die Asparaginsäure in viel schwächerem Grade als die Mineralsäuren; bei gesteigertem Zu satz von Essigsäure nimmt die Linksdrehung allmäiig ab. und geht durch einen inactiven Punkt bei 4^- Molekülen Essigsäure und 285 Molekülen Wasser auf 1 Molekül Asparaginsäure in schwache Rechtsdrehung über. L. H. Landolt. Leber die Umkehrung der Rotationsrich- O tung optisch activer Substanzen. Chem.- Ber. XIII, 2329. ‘ 1880. Das specifische Drehungsvermögen fast aller circular polari- sirenden Kohlenstofi’verbindungen wird bekanntlich verändert durch die als Lösungsmittel angewandte inactive Flüssigkeit und durch die Wärme, und zwar bei gewissen Substanzen vermehrt, bei andern vermindert. In einigen Fällen sinkt das Drehungs vermögen bei fortschreitender Aenderung der Menge des Lösungs mittels oder der Temperatur auf Null herab und vergrössert sich dann in entgegengesetzter Richtung. Der Verfasser stellt nun die wichtigsten bis jetzt bekannten derartigen Fälle zusammen, unter Beifügung einiger neuer Versuche. Fortschr. d. Phys. XXXVII. 36