534 15. Interferenz, Polarisation, Doppelbrechung, Krystalloptik. wie zuvor, während z. B. bei Weinsäure nach starker Erhitzung wesentliche Aenderungeu eintreteu. L. R. Nasini. Ueber das specifische Drehungsvermögen des Parasantonids. Berl. chem. Ber. XIV, 1512-1515. 1881; Atti R. Acc. d. Line. (3) VI. 1881. 11 pp.; Beibl. V, 598- 599. 1881. Das Parasantonid (C lä H ls 0 3 ), welches durch Einwirkung von Eisessig auf Santonsäure erhalten wird, ist isomer mit dem San tonin. Schon in einer früheren Mittheilung (Chem. Ber. XIII, p. 2208, 1880) hat der Verfasser in Gemeinschaft mit Carnelutti darauf aufmerksam gemacht, dass das Parasantonid ein grösseres specifisches Drehungsvermögen besitzt, als alle bisher in Lösung untersuchten Substanzen; dasselbe beträgt bei einer Lösung in Chloroform ungefähr die Hälfte von jenem des Quarzes. Der Verfasser bat nun den Einfluss verschiedener Lösungsmittel, welche ein sehr ungleiches Lösungsvermögen für Parasantonid zeigen, auf das Drehungsvermögen dieses Körpers studirt, näm lich des Chloroforms, des Essigsäureauhydrids und des Aethyl- alkohols, in welchen der Reihe nach die Substanz ausserordent lich, ziemlich leicht, endlich nur wenig löslich ist. Die Beob achtungen wurden mit einem CoRNu’schen Halbschatten-Polari meter mit Natriumlicht bei 20°C. ausgeführt. Aus den folgenden Tabellen (p und q Gewichtsmengen von Substanz und Lösungs mittel, d\° Dichte bei 20° bezogen auf Wasser von 4°, [a] fl spec. Drehungsvermögen) geht hervor, dass das specifische Drehungs vermögen des Parasantonids in Chloroformlösungen unabhängig von der Coneentration ist; dasselbe scheint auch von den Lösun gen in Essigsäureanhydrid zu gelten, welche jedoch einen etwas anderen Werth von [a] 0 liefern. In alkoholischen Lösungen da gegen scheint die Coneentration einen merklichen Einfluss zu üben. Bei den Chloroformlösungen ändert sich der Werth von [a] fl bei Temperaturschwankungen von 0° bis 40° nicht merklich.