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510 15. Interferenz, Polarisation, Doppelbrechung, Krystalloptik. D — KESe T . Für irgend eine andere Zeit t' nach der Deformation ist _£ D D' = KESe T , also — = e T . Es wäre mithin nur das Abklingen der Doppelbrechung zu beob achten, und damit T, und nach Bestimmung von ,u auch E ge funden. Ehe diese Aufgabe in Angriff genommen werden kann, musste zunächst, was hier geschehen ist, die Doppelbrechung durch Bewegung in möglichst vielen Flüssigkeiten uachgewiesen werden. Macht mau die Annahme, dass die Doppelbrechung, welche als eine Funktion der Grössen E und T zu betrachten ist, hauptsächlich durch die Grösse von T bedingt sei, so würde aus den Versuchen folgen, dass den colloidalen Substanzen und Oelen, gegenüber den anderen Flüssigkeiten, eine sehr grosse Relaxationszeit zukommt. Vielleicht ist die Ursache des in man cher anderer Beziehung so verschiedenen Verhaltens der colloi dalen und krystalloiden Substanzen auch wesentlich darin zu suchen, dass den ersteren eine erhebliche, den letzteren eine sehr kleine Relaxationszeit zukommt. L. W. Hallock. Ueber die Lichtgeschwindigkeit in ver schiedenen Quarzflächen. Wied. Ann. XII, 147-149. 1881. Quincke (Festschrift der naturforschenden Gesellschaft zu Halle 1879) hatte sehr grosse Abweichungen der Breehungsverhältnisse des Quarzes (bis zu zwei Eiuheiteu der zweiten Deeimale) ge funden, je nach dem Alter der Fläche, auf welcher die Total reflexion beobachtet wurde. Der Verfasser hat nun mittels des Totalreflektometers von Kühlrausch eine Reihe von Quarzplatten des Würzburger physikalischen lustituts für Natriumlicht in Schwefelkohlenstoff untersucht, für dessen Breehungsverhältniss bei der Temperatur t der mittlere Werth 1,6274—0,008(1— 20°) angenommen wurde. Die Platten waren von sehr verschiedenem theilweise beträchtlichem Alter; eine wahrscheinlich Jahrzehnte alte Fläche wurde nach ihrer ersten Bestimmung frisch geschliffen