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500 15. Interferenz, Polarisation, Doppelbrechung, Ivrystalloptik. demjenigen Punkte ins Auge zu fassen, auf welchen das Mikro skop eingestellt, resp. das Auge accommodirt ist. Weiter unter scheidet sich die Darstellung von der Feussner’s durch das Prin- cip, nach dem das Zusammenwirken der in einen Punkt der Netzhaut gelangenden Strahlen in Rechnung gezogen und damit die Frage beantwortet wird, auf welchen Punkt das Beobach- tungsinstrument einzustellen ist, um die Interferenzerscheinung möglichst deutlich zu sehen. Unter den unendlich vielen Strahlenpaaren, welche durch den Punkt gehen, auf welchen das Mikroskop eingestellt ist, be finden sich zwei, die „Hauptpaare“, von welchen je ein Strahl, bei dem einen der an der Vorderfläche, bei dem andern der an der Hinterfläche der Luftlamelle reflektirte Strahl, mit der Mikro- skopaxe zusammenfällt. Das erwähnte Princip besteht nun darin, dass angenommen wird, dass die Interferenz dann am deutlich- lichsten ist, wenn die Strahlen des einen Hauptpaares genau dieselbe Wegdifferenz besitzen, wie die des andern. Bestimmt man nach diesem Princip die Orte der Minima, so erhält man zwei Gleichungen zwischen den drei Coordinaten derjenigen Punkte, in welchen die Minima stattfinden; und durch diese Gleichungen finden alle oben mitgetheilten Beobachtungen ihre Erklärung. Die Berücksichtigung von wiederholten Reflexionen innerhalb der Lamelle bringt in den so bestimmten Interferenz orten keine Aenderung hervor. Die übrigen interferirenden Strahlenpaare, welche in dem betrachteten Punkte Zusammen wirken, verhalten sich, wenn dieser Punkt in der centralen Ein- fallsebene liegt, genau so wie die Hauptpaare. Für andere Lagen des Punktes ist dagegen das Verhalten jener Paare ein anderes, und diesem Umstande ist es zuzuschreiben, dass ausserhalb der genannten Ebene die Interferenzerscheinung weniger deutlich ist als in derselben. Den ausführlichen Rechnungen, deren Gang hiermit im all gemeinen vorgezeichnet ist, Schritt für Schritt zu folgen, kann nicht Aufgabe eines kurzen Referates sein. Es muss genügen, auf die aus den Hauptgleichungen sich ergebenden Folgerungen hiuzuvveisen. Es ergiebt sich insbesondere: Alle Punkte der