494 15- Interferenz, Polarisation, Doppelbrechung, Krystalloptik. dem diese Strahlen theils an der Vorderfläche, tlieils an der Hinterfläche ein- und mehrmal reflektirt worden, gehen sie durch eine Linse und werden endlich in beliebiger Entfernung hinter dieser von einem Schirme aufgefangen. Es fragt sich, was ist das Resultat des Zusammenwirkens der Strahlen auf dem Schirm, wie sind namentlich die Entfernungen zu wählen, damit die ent stehende Interferenzerscheinung möglichst deutlich werde? Die Rechnung selbst kann auszüglich nicht wiedergegeben werden, und muss hinsichtlich derselben auf die Originalabhand lungen verwiesen werden. Es handelt sich wesentlich um die Bestimmung der Gangunterschiede solcher Strahlen, welche von einem Punkte der Lichtquelle ausgehen und zu einem Punkte des Schirmes gelangen; denn nur diese zusammengehörigen Strahlen können unter sich interferiren. Aus den Formeln er- giebt sich, dass man im Allgemeinen durchaus nicht auf das Blättchen zu accommodiren hat, um die Interferenzerscheinung deutlich zu erhalten; nur bei senkrechter Betrachtung ist dies immer der Fall. Die Interferenzstreifen, welche geradlinig sind, scheinen ihren Ort zu ändern, wenn man sich dem Blättchen nähert oder von ihm entfernt, und die Streifen erleiden dabei eine Drehung. Von diesen in der ersten Abhandlung abgeleiteten Resultaten für ein keilförmiges Blättchen kann man unmittelbar zu den NnwTON’schen Ringen übergehen, indem man die zwischen Plan glas und Linse enthaltene Luftschicht als aus keilförmigen Ele menten zusammengesetzt betrachtet. Als Interferenzfläche findet Feussner eine Fläche vierter, nicht, wie Wangerin, eine solche dritter Ordnung. Ein Hauptunterschied zwischen den Gleichungen der beiden Flächen ist, dass erstere von dem Abstande des Mikroskopobjectivs abhängig ist, letztere dagegen nicht. Für die centrale Einfällsebene liefern sie das nämliche Resultat, näm lich eine gegen die Gläsercombination geneigte gerade Linie (die „Hauptgerade“ von Sohncke und Wangerin). ln der cen tralen Querebene dagegen fordert Feussner’s Formel als Ort der deutlichsten Interferenz statt der „Quergeraden“ eine die beiden Glasflächen in ihrem gemeinschaftlichen Punkt berührende