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Scribe lebte damals noch nicht, als Schiller schrieb." Der Benesiciant begnügte sich zu bemerken: „Wer weiß!" Das Gelächter war nun allgemein, und man ließ das Stück ruhig zu Ende spielen. Freiligrath und Dickens. Der berühmte Verfasser der Pickwickier.schreibt an unsern deutschen Dichter in einem Briefe (vom 13. September 1841) unter anderem Folgendes: „Glauben Sie mir, geehrter Herr, und ich äußere Ihnen das ganz unumwunden, — daß ich nächst der Gunst und guten Meinung meiner eignen Landsleute über alles die Achtung der deutschen Nation Hochschätze. Ich ehre und bewundere sie mehr, als ich cs auszudrückcn vermag. Ich weiß, daß die Deutschen bei ihren großen, geistigen Gaben und deren Ausbildung das erwählte Volk der Erde sind; ich war nie stolzer und glücklicher, als damals, wo ich zuerst erfuhr, daß meine Schrif ten von ihnen günstig ausgenommen wurden. Ich kann gegen nichts gleichgiltig sein, was englische Literatur mit Deutsch land verknüpft. Der Zweck Ihrer neuen Zeitschrift" ,(„Bri- tannia", die leider nicht in's Leben getreten ist) „ist auch mir eine Herzensangelegenheit, ja die jedes Engländers, welcher sich für den Fortschritt des menschlichen Gedankens inrercssirt und sich darüber freut. Gott segne Ihre Aufgabe und Sie. Ich wünschte beim Himmel, ich könnte Deutsch sprechen, wenn auch noch so schlecht. Könnt' ichs, ich würde in sechs Monaten bei Ihnen sein." Der verwegene Hindubursche. Bei einer Tieger- jagd, welche vor einigen Monaten in den Nilgherries, jenem berühmten südindischen Alpcnparadics, Statt fand, flüchtete sich der gewaltige Königsricger, dem die Jagd galt, in ein den Elephanten, auf denen die Weidmänner saßen, unzugängliches Rohrdickicht. Da hatte einer von den Treibern, ein junger Hindu, die Tollkühnheit, sich mit einem Hifthorn in das Röhricht zu schleichen und plötzlich auf Huonsweise dicht hin ter dem hingekaucrtcn Unthier aus allen Kräften in's Horn zu stoßen. Der erschreckte Ticgcr bricht mit einem Satze aus dem Gestrüpp hervor, stürzt aber auch allsogleich, von einer ganzen Salve der in Reih und Glied geschaarten Elephantcn- cavalcadc getroffen, todt zu Boden. Von einem großen Stachel schwein, das er etwa den Abend zuvor zerrissen haben mochte, sand man die Stacheln zum Theil schon verdaut, aber doch sehr spitz, noch in seinem Innern. 2. H. I o u r n a l l c k t ü r c. Kauft! Kauft! In der Bäucrle'schen Theaterzcitung lesen wir folgende Notiz: Unentgeltlich erhält Schiller's und Shakspeare's sämmtliche Werke aus dcrR.Sam- merschen Buchhandlung in Wien, Kärtncrstraße, 1019, wer daselbst die neue klassische Kabinetsbibliothck, in 200 Bänden bestehend, um den baaren Betrag von 40 Fl. C. M. in Em pfang nimmt. Diese Sammlung auserlesener Werke der deut schen und Fremd-Literatur empfiehlt sich nicht nur durch den anziehenden, zur geistvollen Lektüre vorzüglich geschaffenen Inhalt, sondern auch durch die geschmackvolle Ausstattung in Bezug auf neue deutsche Lettern, schönes Papier und gefälliges bequemes Taschenformat. Um die Gediegenheit und den Werth dieser Cabinetsbibliothek einigermaßen zu bezeichnen, dürfen hier nur die Namen der berühmten Autoren vorgeführt werden. Diese sind unter Andern: Ariosto, Lord Byron, Calderon, Eamoens, Cervantes, Chateaubriand, Dante, Engel, E. A. T. Hoffmann, Irving, Fr. Kind, H. v. Kleist, Klopstock, Le Sage, Lessing, Lope de Wega, Mendelsohn, Milton, Moliere, Thomas Moore, C. Baronin de la Motte Fouque, Ossian, Petrarka, Staupach, Rochlitz, W. A. von Schlegel, Johanna Schopen hauer, Ernst Schulze, Walter Scott, Fanny Tarnow, Tasso, Tomson, L. Lieck, Tiedge, Uhland, Voltaire, Heinrich Voß, Uoung, u. a. Als eine erhebliche Eigenthümlichkeit dieser Collection, crscheint noch überdies: die Vollständigkeit des Tex tes, welche mit den kostspieligen Originalausgaben durchaus gleichlautend gehalten ist. Die Uebcrtragungen fremdländischer Werke stammen sämmtlich aus der Feder solcher Schriftsteller, welche bereits in der literarischen Welt durch eigene Schöpfungen ihr schönes geistiges Kapital zur Schau getragen haben. Diese Bibliothek wird zur Erleichterung des Ankaufs auch im Prä numerationswege übergeben, nämlich in wöchentlichen Lieferun gen von 10 Bänden, wobei die Abnehmer jedesmal 2 Fl. C. M. zu entrichten haben und nach der zwanzigsten Sektion auf Schiller's sämmtliche Werke als Gratisbeigabe An spruch machen können. Diese unentgeltliche Begünstigung ist in der That aller Beachtung würdig, indem Schiller in der Cotta'schen Original-Edition, und Schakspeare in einem einzigen, 1100 Seiten starken Prachtbande, übersetzt von Schle gel, Voß, Tieck u. a. geboten wird. Es läßt sich mit Ge wißheit Voraussagen, daß die Exemplare dieser gewählten Bi bliothek in Kurzem vergriffen sind, indem ungeachtet der bei> spiellosen Wohlfeilheit mit der Abnahme noch werthvolle Prä mien in Verbindung stehen. Erklärung. Göthe's Schwiegertochter schreibt (in der Zeitung für die elegante Welt) aus Weimar: „Dem Jrrthum zu begegnen, zu welchem mehre Tagesblätter und Zeitschriften Veranlassung gegeben, und welchen Herr I)r. Eduard Boas in seinen „Nachträgen zu Göthe's Werken" auf das Bestimm teste wiederholt, erkläre ich, daß ich selbst die Redaktion des Chaos geführt und daß die in demselben und neuerdings im weimarischen Album abgcdruckten Gedichte auf die verschiedenen Sprachen der Gesellschaft nicht von meinem Schwiegervater find, sondern von Herrn »e. Gries, dem bekannten Uebersetzer des Lasso, Calderon u. s. w. Eben so ist, was unter dem Titel „Nach dem Leben" oder „Einzelnes" aus dem Chaos abgcdruckt wurde, nicht von ihm, sondern von Herrn l)r. Ecker mann. Die Gedichte „Paganini," „der Brief aus Jena" und „an die drei Huldgöttinncn" sind nicht von einer, sondern von drei verschiedenen Damen. Ich bitte die Herren Redaktoren deutscher Blätter um Verbreitung dieser Erklärung. Ottilie von Göthe, geb. Frciin von Pogwisch."