Volltext Seite (XML)
wohl zwanzigmal an, wenn ich aufgeregt werde, und sie bilden dann gewissermaßen einen Buchstaben, der ein x sein soll. Meine Haare sind so zahllos und so lang, daß ich sicherlich in ihnen eine Wehr und einen Schütz finden könnte; sie sind mein schönster Schmuck. Ich habe ein aufwärts gebognes Kinn, ähnlich dem, in welchem die Physiognomcn ein Zeichen der Wollüstigkeit sehen. Ich zweifle, ob Jemand mehr zur Liebe geschaffen ist und sie weniger genossen hat, als ich." — Merk würdiger Weise spricht Frau Roland kein Wort über ihre Zähne, die doch bei ihrem „verführerischen Lächeln" gewiß schön gewesen sind. — Der Graf Castelnau (Koko äu monüe snvunt, 7. April) erzählt, wie das „Ausland" mittheilt, Folgendes über eine große schwarze Schlange Amerikas. Im Herbst des Jahres 1836 drang ich eines Abends in die dichten Wälder an der Grenze von Florida und Georgia, als meine Aufmerksamkeit durch das Geschwätz einer Menge von Vögeln geweckt wurde. Ich entdeckte bald eine zahlreiche, aus verschiedenen Arten be stehende Gruppe, die ein Eichhörnchen umgab, das etwa zwanzig Fuß vom Boden auf einem Zweige saß. Es schien unbeweg lich, bald aber sprang es oder ließ sich vielmehr fallen auf einen tiefer stehenden Zweig, gefolgt von seiner geflügelten Escorte, die es mit seinem mannigfaltigen Geschrei begleitete. Ein zweiter Sprung führte es dem Boden noch näher. Er staunt über dieß Manöver, näherte ich mich still, und bemerkte bald eine große schwarze Schlange (Oolubor cvnslriotor), die geringelt dalag und den erhobenen Kopf gegen das arme Opfer gerichtet hielt, das durch einen letzten Sprung nur noch einen Fuß von der Schlange entfernt war. Ein Schuß aus meinem mit Posten geladenen Gewehr riß letztere in Stücke, und ich nahm das arme Eichhörnchen auf, das, unbeweglich und. starr, anfangs todt schien, bald aber wieder zu sich kam und nach weniger als zehn Minuten lustig davon sprang. Diese schwarze Schlange hält sich gewöhnlich in Wäldern auf, versteckt sich in Löchern und wird oft sechs bis sieben Fuß lang. Obgleich keineswegs giftig, flieht sie doch nicht bei der Annäherung des Menschen, wie die meisten übrigen Schlangen, sondern, wenn sie gestört wird, greift sie ihn an und verfolgt ihn sogar. Die Reger machen sich, da sie nicht giftig ist, einen Spas daraus, sie zu reizen; sie schlingt sich, wenn sie sie erreicht, um ihren Körper und sucht sie zu beißen; ihre Wuth ist in dessen glücklicherweise nicht sehr furchtbar. Ich weiß indeß nicht, ob diese Kampflust sich bei allen findet, oder nur bei den Weibchen in besondern Umständen. Zwei derselben, die ich muthvoll hatte kämpfen sehen und die ich secirte, waren Weibchen. Diese Schlange ist auch bemerkenswert!) durch ihre Feindseligkeit gegen die Klapperschlange, die sie wüthcnd an fällt und keineswegs zu fürchten scheint; sie erdrückt dieselbe vermittelst ihrer größern Muskelkraft. In Georgia läßt man sie um die Plantagen her in großer Anzahl sich vermehren wegen der Dienste, die sie in dieser Beziehung leistet; die Schweine sind übrigens noch viel nützlicher und zeigen sich allenthalben als die erbitterten Feinde der Schlangen. Sprüche für's Leben. Die Diät eines Menschen bestimmt sich nur durch die Be rücksichtigung der Lebensverhältniffe, der Beschäftigungsart, der Gewohnheit und Leidenschaften. Wenn jeder sich selbst kennen lernt, so kann auch jeder sein eigener Arzt und Rath geber werden. Wer Fähigkeiten ohne Tugend besitzt, gleicht dem Sclaven ohne Herrn. Er kann nicht Gutes thun, aber er ist zu allem Bösen fähig. Frömmlinge deuten an den Worten der ewigen Gesetze uach ihrem Interesse; Fromme leben gottgefällig, ohne viel Worte zu gebrauchen. Bon der moralischen Kraft hängt der Besitz des eigentlichen Lebensglückes und die Erreichung unserer hohen Bestimmung ab. Der Weg des sanftesten Unterrichtes und eines guten Bei spiels ist der einzige, auf welchem Verirrte in die Arme der Wahrheit und der Lugend zurückgeführt werden können. Hüte dich, so oft dir der Kopf von irgend einer Leiden schaft glüht, etwas zu beschließen oder zu thun, was nicht ganz außerordentlich dringend ist, sondern warte, bis dein Blut sich abgekühlt hat, und die Vernunft wieder das Ruder führt. Jeder leidenschaftliche Zustand ist eine Art von Wahnsinn. Erklärung der Modenkupfer. 1. Kurzer Rock mit Stzawlkragen und übersponnenen Knöpfen. Beinkleider carrirt. Weste mit Ueberfchlagkragen und zwei Reihen Knöpfe. Cravatte buntfarbig. 2. Robe von rosa Mouffelin; das Leibchen so wie die kurzen Aermel sind glatt anliegend und von einem schmalen vom Ausschnitt gehenden Kragen umgeben. Die Juxe ziert brodirter Einsatz. Glace handschuh. Das Haar, welches an der Seite in dichte, stark- Locken gedreht und der obere Theil glatt hinlergestrichen, ist mit Band buffen geschmückt. 3. Hut mit Band, Spitze und herabhängender Feder geschmückt. Robe von changirtem Zeug; das Leibchen in Redingoteform mit abgerundeter Spitze. Aermel anliegend und der obere Theil bou- illonirt, die Jupe ist mit einem Besatz en taktier verziert. Taschen tuch mit gesticktem Einsatz und breiter Volant. 4. Capote mit Band ausgeputzt, inzwischen eine Schnalle be festigt. Robe von changirtem Zeug, mit zweimaliger Schnuren- broderie. Neueste Pelerine von Spitze. 5. Kindcranzüge. Kleidchen mit glattem Cvrsage und anliegen den A-rmeln, verziert mit mehren Reihen überzogener Knöpfe. Weiße Höschen und Zeugstiefelchen. Die Fraise gefaltet. 6. Jugcapote mit Tüllfütterung. Robe von moirirtem Zeug; das Leibchen mit Bündchen und Knöpfen verziert. Höschen brotirt. Filethandschuhe mit Bandschleifen. Zeugstiefelchen. Druck von C. P. Melzer in Leipzig.