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in die scichlcsrcn Geschirre versetz!, worin sic sich nicht erheben können, und zu dem Ende auch äußerst dürftig begossen. Nicht nur die neuen Blätter, sondern auch die frischen Zweige wer den immer sorgfältig gestutzt und durch Eisendraht so ver schränkt und gebogen, daß das dadurch gehinderte Wachsthum in der Rinde die häßlichsten Knorpeln und Bcrticfungcn und im Ganzen wahre Mißgeburten erzeugt, die ihrer Sonderbar keit wegen bewundert werden. Dagegen bemühen sie sich, die Blumen durch alle Kunstmittel zu vergrößern und selbst Hol land dürfte hinter der chinesischen Blumenprunksucht zurück stehen. Zehn Frauen. Ein französischer Arzt erzählt in seiner Abhandlung über die Ehe von einem Franzosen, der in seinem 89sten Jahre die zehnte Frau heirathete und Vater von 102 Kindern war. Ein Anderer, Namens Parr, heirathete in sei nem 102 Jahre und kam noch 48 Jahre später wegen einer Liebschaft in Untersuchung. Dieser merkwürdige Mann über lebte neun Könige von England. Kochst merkwürdige Prophezeihung, die aber nicht cingctrvffcn ist. Die Erde ist vor Kurzem einer verderblichen Katastrophe entgangen, welche ihr ein Gelehrter voriges Jahr prophezciht hatte. Den 6ten Juni, schreibt der selbe an den berühmten Arago, wird das noch nie vorgckom- menc Ercigniß einer Erdverfinstcrung Statt finden. Drei Viertel auf Zehn Morgens wird sich eine Wolkengruppe über ganz Europa ausbreitcn und sich nach und nach auf die Erde niedcrlasscn. Alle Bewohner dieses Erdthcils werden eine Vier telstunde lang wie betäubt sein und weder hören noch sehen. Hierauf werden sie alle eine Weite ^nit dem Kopfe nach unten in einer Höhe von 18 Fuß in der Luft schweben. Während dstser Zeit wird sich die Erde umdrehen und wieder in ihre ühcrc Lage tommegtzsund dann wird wieder Alles in seiner rdnung sein. — ES 'giebt doch närrische Käuze unter den elehrten. bin indnstriöscr Schneider. In Berlin macht ein Schneider, Namens Brand, Nachfolgendes bekannt: „Um dem vielseitig gehegten Wunsche nachzukommen und ncinem Etablissement eine» größer» Aufschwung zu vcrschaf- n, füge ich noch zu dem jährlichen Abonnement zu 50 Tha- lern (wofür ich für jeden Monat .einen Anzug liefere) alle zw i Monate einen Gesellschaftsanzug, bestehend in Lcibrock, Beinkleid und Weste. — Nachträglich bemerke ich noch, um alle Zweifel über Größe der Kleidungsstücke nicderzuschlagcn, daß ich, wenn der Herr klein ist, sogar einen Rock regelrecht aus zwei und einer Viertel Elle anfertige, und kann ich dieß aus dem Grunde, weil ich mit einem wenigen Nutzen vorlieb nehme und meine Bedürfnisse nicht so hoch gestellt habe." Pagnnini'S Tod. Der große Meister litt während der letzten Zeit sehr an Nervenschwäche. Er verlebte die letzten fünf Monate seines Lebens in Nizza. Es war am Abende des 27sten Mai, seine Leiden hatten etwas nachgelassen z da ließ er die Vorhänge in seinem Schlafzimmer etwas aufziehcn, be trachtete mit Entzücken den Vollmond, der am klaren Firma- mente heraufzog, folgte mit den Blicken seinen Strahlen, die, hinwcgglcitend über die Schieferdächer^^sich auf den Gipfeln der Pomcranzcnbäume ausbreitctcn .o^cr auf den Wogen des Meeres wiegten. Er hörte, wie dcr*fPcstwind in den dichter Geraniumbäumen säuselte, die Nachtigall'^chlug ihre melancho lischen Weisen. Müde endlich der Bewunderung überließ sich der große Maestro jenem Halbschlummcr, in welchem die Träume hastig auf einander folgen. Plötzlich ergriff cr^cine magische Geige und zauberte aus ihr so süße Melodien Hervar, daß die Vorübergehenden sagten: „Hört wie Nikolu die Sterne tanzen macht." Auf diese Weise hauchte Nikolo seinen letzten Athcm- zug aus. (Humorist.) Der Leibmamelnk Napolcon'S hat auch um die Erlaubniß nachgcsucht, die Expedition nach St. Helena mit machen zu dürfen, sein Gesuch ist aber abgeschlagen worden, und mit Recht, denn Herr Rustan gehört mit zu jenem treu losen Gesindel, die den großen Mann, ihren Herrn, in der Stunde des Unglücks feig und treulos verließen. Grabschrift auf Fanny Elsler. Saphir hat ihr bereits nachstehende Grabschrift gesetzt: Erde sei ihr leicht, fürwahr. So leicht, wie dir sie war! Ernst Drtlrpp hat seine Leyer zum Gutenbergsjubiläum wieder einmal recht wacker ertönen lassen. Das von ihm er- schicntzpc Gedicht ist kräftig und schön gesungen. Ein Vers daraus lautet: Glocken tönen, Orgeln brausen Und Kanonendonner hallt. Und eS geht ein großes Sausen Durch den deutschen Eichenwald. Allerwegen, allerorten. Wo die deutsche Zunge spricht, 2n dem Süden wie im Norden Tönt cs: Wahrheit, Freiheit, Licht! Erklärung der Modenkupfer. 1. Reitanzug einer Dame. Amazonenkleid von Tuch; das Leibchen glatt, vorn halboffen, einem schmalen Shawlkragen und drei Reihen Knöpfe; die Aermcl sind enganliegend und mit ge falteten Manchetten versehen. Spitzen-Jabot. Eravatte farbig und mit zurückgeschlagenem HalSkragen. Unter dem hohen Hute, welcher mit einem grünen Schleier versehen ist, sehen dichte Schlangenlocken hervor. 2. Hut von seidenem Zeug, bestehend aus Buffen und Blu, men, an der Seite fallen lange, breite Bänder — von demselben Stoff — herab. Robe von Seide, mit mehren Reihen schräger Streifen besetzt; Shawltaille halbhoch und einem breiten Gürtel; die Aermel sind buffig gearbeitet, aber anliegend. Z. Einfacher Kopfputz mit Blumen und einer Goldspange. Robe von Erepp mit einer dreifachen Garnitur, welche tunikaarlig ge setzt ist; Aermel griechisch und ebenfalls garnirt. 4. Herrenanzug. Blauer Frack mit blanken Knöpfen, einem kurzen, schmalen Kragen und anliegenden Aermeln.