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348 London wurde einer Dame Der Dieb Der größte Bäcker ist unstreitig der Bäcker Krägcr in Danzig. Er hat 100 Gesellen und 100 andere Gehülfen. Er bäckt das Jahr mehr als 5,000,000 Pfund Zwieback. Aus Amerika schreibt ein Reisender: Ich habe in meinem Wagen ganz bequem 500 Meilen zuriickgelcgt, ohne eine ein zige Person zu finden, der ich hätte ein Almes-" --b-n können. Der deutsche Student von ehemals. Derselbe be saß 180 Freiheiten, von denen wir einige nahmhaft machen: 1. Er konnte die Handwerker, die ihn durch Pochen, Schla gen oder auch Singen in seinen Studien behinderten, aus ih ren eigenen Häusern vertreiben. 2. Er konnte Jedermann zwingen, daß er ihm sein Haus, Kammer oder Pferd vermiethete. 3. Wenn er unnachbarlich lebte und ein anderer Nichtstu dent auch, so konnte wohl dieser aber nicht der Student ver trieben werden. 4. Wenn der Student gelehrt worden war, galt er so viel wie ein Edelmann. 5. Der Student, wenn er bettelte, durste nicht zur Arbeit gezwungen werden. 6. Ein Doktor war verpflichtet, einen armen Studenten zu ernähren. 7. Wer Blutsverwandten, Dienern und Boten der Stu denten Uebels zufügte, mußte vielfache Buße leiden. 8. Die Doktoren und Studenten waren nicht verpflichtet, Befehle und Erkenntnisse des Papstes zu vollziehen. 9. Ein Student konnte einen ungelehrten Doktor aus dem Examen verweisen. 10. Ein Student, dessen Würdigkeit und Geschicklichkeit öffentlich bekannt war, sollte nicht examinirt werden. 11. Das Haus eines Studenten beleidigen, wurde dem Kirchenraube gleichgestellt. 12. Wurde ein Sludent getödtet und der Thäter blieb un entdeckt, so standen die zehn nächsten Häuser fünf Jahre lang unter dem Verbot der Kirche. 13. Wurde ein Student bestohlen, so mußte die Nachbar schaft dafür haften. 14. Ein Student konnte falsche Münzen ausgebcn, ohne daß er deshalb bestraft wurde, weil man annahm, daß der Student die Rechte besser kennen müsse, als die Münzen. 15. Die Studenten genossen alle Freiheiten der Bürger der Stadt, worinnen sie studirten und zwar dergestalt, daß sie wohl des Nutzens, aber nicht ihres Schadens thcilhaftig waren. Der Monssclin. Dieser Zeug hat seinem Namen von der Stadt Mosul in Asien, Der erste Mousselin kam 1670 nach Europa. Vergleichung der Militärmacht mit der Bevöl kerung. Englischer Spleen. Ein sehr reicher aber übermäßü vom Spleen geplagter Engländer hat die Eigenheit, nie eine Menschen neben sich im Wagen dulden zu wollen. Er wü seinem besten Freunde ohne alle Barmherzigkeit den Kuts schlag versperrt haben. An einem trüben Tage war < Fuß ausgegangen, um sich die Julisäule anzusehcn. Unter überrascht ihn ein Platzregen; er springt in einen leeren eben vorbcifahrcndcn Omnibus und schreit dem Kutscher „Nun wird Niemand mehr herein gelassen, ick zahle Plätze." Indessen kommen viele Leute, die gleichfalls vor Regen Schutz suchend, einzusteigcn verlangen. Der Gentle heißt sie zum Teufel gehen und verthcidigt den Eingang d mit seinem Stocke. Endlich dringt man mit Gewalt he der Brite wird als Ruhestörer auf das nächste Wacht gebracht, von wo aus er in sein Hütcl schreibt, wo denn - bald sein Kutscher mit dem Wagen erscheint und S ine s lichkeit allein nach Hause fährt. Französische Kritik. Als Schillcr's „Don Carlos" er schienen war, expectorirtc sich ein französischer Kritiker, Petitot mit Namen, also darüber: „Ein deutscher Dichter, Schiller mit Namen, Verfasser mehrer Schauspiele, in welchen Raub und Diebstahl, Empörung gegen gesetzliche Gewalten und Haß aller bürgerlichen Einrichtungen als hohe Tugend aufgestellt werden, hat einen dicken Band Dialogen zusammengcschrieben und , ihnen den Titel gegeben: „Don Carlos, ein Trauerspiel." Nie ist der philosophische Zynismus in einer höchst schlechten und schwülstigen Schreibart, weiter getrieben worden als es hier geschieht u. s. w." Ein anderer transrycnanischer Biedermann meint: Das Vorzüglichste an Wie land's Schriften wären nebst seinen Hymnen und der Prüfung Abraham's seine Idyllen. Neben den genannten Dichter kennt er auch noch andere berühmte deutsche Dichter, z. B. einen „Gellert", „Raven er", „Brettinger" u. s. w. Frecher Diebstahl. Zu ein Diamantenkamm folgendermaßen gestohlen. hatte während des Fahrens in die Hintere Seite des Wagens ein L^ch geschnitten, die Hand hindurch gesteckt und sich auf diese Weise des Kammes bemächtigt. Der alte Kunde. Ein Liebespaar ließ sich in Gretna- Green von dem berühmten Schmidt trauen. Der Bräutigam sollte dafür sechs Guineen bezahlen. „Das ist sehr viel," ver setzte jener. „Ihr habt gestern einen Mann für eine Guinee getraut." — „Ganz richtig," crwiederte der Schmidt; „aber das war auch ein Irländer, der sich bereits zum sechsten Male trauen läßt, ein aller Kunde; Sie seh' ich vielleicht nie wieder." In Dänemark kommt 1 Soldat auf 50 Einwohner, ,, Schweden ,, ,, 53 Würtemberg ,, ,, 59 ,, ,, Polen ,, ,, 60 ,, Preußen ,, 63 ,, ,, Baiern ,, 69 ,, ,, Rußland ,, ,, ,, 70 ,, Oesterreich ,, 100 Frankreich ,, r, 110 r» ,, England ,, ,, 140 >» Sicilien ,, 200 ,, Toskana ,, ,, 400 ,, den römischen Staaten ,, 500 ,,