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IN die Lust gesprengt, kämpfte zwei Stunden mit den Wellen, erreichte glücklich das Land, ward Trompeter, blies bei der Belagerung von Jaffa, bei der Pyramidcnschlacht, bei den drei Rebellionen in Cairo; bei Alexandrien ward ihm aber der Arm zerschmettert. In die Heimath zurückzekehrt bekam er einen Leistenbruch. Kaum geheilt, bekam er ein Krebsgeschwür im Gesicht, einen bösartigen Furunkel am Vorderarm und als wäre dies nicht genug, brach er zum Ucberfluß das Bein beim Umwersen der Diligence und mußte sich endlich noch ei nem Steinschniltc unterwerfen. Kurz, das Leben dieses Men schen bildet gewissermaßen eine chirurgische Nosographie. Wenn eine gefährliche Operation vorgenommen werden soll, tritt er an das Bett des Kranken und sagt: „Muth, mein Freund, ich habe das auch mitgemach t." Frankreichs Siege. Die französischen Soldaten haben von 1798 bis 18IL 814 Siege erfochten. Die Ehre dieser Siege gehört 220 Ofsiciercn. Unter letzter» haben sich am meisten ausgezeichnet: Jourdan durch 27, Desair durch 19, Moreau durch 18, Perignon durch 13, Dumouriez und Eugen jeder durch 12, Pichegru durch l0, Brune durch 7, Kellerman», Delatre jeder durch 8, Souham, Hoche, Davoust, jeder durch 7, Lasalle, Lamarque, Kleber, Suchet, Mürat, Masscna, jeder durch 6, Ney, Bcfficr, Custinc, Labourdonnaye, Morando, We sterman», Dugommier, Lefebre und Svult, jeder durch 5 Siege. Der Ruhm Napoleons überstrahlte alle seine Generale, er ge wann als General und Consul 27 und als Kaiser 49 Schlachten. Die Ruinen von Pompeji. Es sind nun ungefähr 30 Straßen von Pompeji an's Licht gebracht, also bereits der dritte Theil der Stadt. Auch die Mauern, die sie früher um schlossen, sind bereits entdeckt und in dem Bereiche derselben ein herrliches Amphitheater, ein Odcum, ein Forum, ein Tempel der Isis und der Venus, und noch eine große Zahl anderer Gebäude. Auch hat man die Geheimtreppen ausfindig gemacht, auf welchen die Priester jener Zeit sich schlau in die Tempel stahlen, um aus ihren Verstecken Orakel zu verkünden. Wenn man alle diese Denkmäler betrachtet, die so mächtig für die Bedeutung des öffentlichen Lebens der Römer sprechen, wie für die Unabhängigkeit ihres Privatlebens, so ist es kaum möglich, sich eines Gefühls der Trauer und Schwermuth zu erwehren. Man glaubt noch unter dem lebenden alten römi schen Volke sich zu befinden. Wer kann bestimmen, welche wichtige Entdeckungen noch späterhin unter diesen Ruinen ge macht werden. Mürat beschäftigte bei der Ausgrabung jähr lich 2000 Mann. Dermalen arbeiten nur 60 Mann in den Ruinen. Die Ausgrabungen rück.n daher nur mit erstaunli- hcr Langsamkeit vorwärts. Nicht nach Rom, dem zerstörten >nd entstellten Rom muß man gehen, um die Römer zu stu- . sondern nach Pompeji. Dieses in Bezug auf die Aller- 'st so viel wcrth wie das ganze Italien. '»'oni wurde zu Stockholm 1809 geboren, uer Italiener, ihre Mutter eine Schwc- n. glioni ist ein auf den italienischen Lhca- rn sehr g. Karstcin, Taglioni's Großvater von müt- rlichcr Seite, war der Talma Schwedens. Nachdem die ochtrr Karstcins den Sicilianer Taglioni, den ersten Tänzer :f dem Theater zu Stockholm, gehciratl/^ hatte, gebar sie Maria Taglioni, „welcher Terpsichore schon in der Wiege hold war." Kirchcnbaue. Der originelle Abraham a Santa Clara hat folgende Berechnung hcrausgebracht: Kaiser Heinrich IV. hat über 1000 Kirchen gebaut, die meisten mit Renten versehen, ja ganze Bisthümer gestiftet, unter welchen Bamberg nicht das Geringste ist. Jakob, König von Arragonstn, hat über 2000 Kirchen ge baut. Ein Pole, Peter Dunius, baute auf eigne Kosten 77 Kir chen aus Lluadcrstücken. Kaiser Karl der Große baute so viel Kirchen, daß auf jeden Buchstaben des Alphabets zehn kommen. Raimund, Graf von Barcenon, baute gegen 300, und Ro bert der Acltere, Graf von Flandern, war Erbauer von 29 Kirchen. Wo aber diese Kirchen alle stehen oder gcstanden, hat der Autor in seiner Zerstreuung vergessen anzuführcn. Naiver Theaterbericht. In einem solchen aus Mag deburg im Jahre 1803 heißt es folgendermaßen: Unser Theater ist bekanntlich stehend und in den besten Umständen. Zur Zeit fehlt uns freilich im Personale manche Kleinigkeit, alS: In der Oper: eine erste Sängerin, ein erster Tenor, ein sericuser Baß. Im rccitirendcn Schauspiel: die edle Mutter, eine erste Liebhaberin, ein zweiter Liebhaber, ein Kammermädchen. Aber das thut nichts, .es geht doch und wir sind sehr zu frieden. Lichtbilder. Talbat, der bekanntlich gleichzeitig mit Daguerre Lichtbilder erfand, hat im verflossenen Frühjahre auf einer Reise nach England eine große Menge von Gegen ständen aus diese neue Art abgebildet, allerlei von Pflanzen bis zu schönen Landschaften, von alten Urkunden bis zu einer alten Abtei, und alle diese'Gegenstände sind mit wahrhaft be wundernswürdiger Treue wicdcrgegeben. Einige gleichen ge tuschten Zeichnungen, andere Sepiabildern, andere Kupferstichen. Merkwürdig ist hauptsächlich die außerordentliche Wahrheit der Lichtcr im Schatten, Der gepingte Khrmann. Ein solcher, erzählt das Danziger Dampfboot, hatte sich ein Hündchen zugclegt, für welches er gern die Steuer von zwei Thalern jährlich zahlte, um sich durch dessen Liebe jene ersetzen zu lassen, welche jenes zweifüßige animal äispntex ihm in reichlichem Maße versagte. Einst fuhr dieses zärtliche Ehepaar "'nem ---' rn gelegenen Landsitze zu. Des Schicksals Tüc freundlichen Zwist herbei, in Folge dessen die fi der stärkern zum Possen dcn kleinen vierbeinig Wagen hin- auswarf. Wieder waltete des Sei s Hündchen wurde gerädert. Der Ehcmann blinge nach, umfaßt die entseelte Hülle und Die Fahrt