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Immerwährender Schlaf. Za einer kleinen Stadt Englands befindet sich ein Mensch, dec immerfort schläft. Er lebt von seinem Schlafe wie andere von der Arbeit. Seine Familie läßt ihn gegen ein Honorar von angesehenen Fremden sehen. Er soll schon seit 32 Jahren schlafen, ohne erwacht zu sein. Er ißt und trinkt schlafend. Vergebens sind alle Mittel seiner Anverwandten gewesen, ihn aufzuwecken. Nur bei sei nem Tode wird er aufwachcn, versichern die Aerzte Englands, weil sein Leben zu innig mit dem Schlafe verbunden ist. Ucbri- gcns ist er vollkommen gesund, der Puls geht regelmäßig und der Schläfer hat seiner Familie schon viel Geld eingcbracht. bin höchst merkwürdiger Nevers. Ein Frankfur ter Blatt thcilt nachstehenden höchst originellen Revers mit: Ich, Andreas Röbel, bekenne vor jedem manniglick: Nach dem der durchlauchtigste hochgeborne Ehurfürst und Herr, Herr Johann Georg, Markgraf und Ehurfürst zu Brandenburg, mein gnädigster Ehurfürst und Herr auf mein unlcrlhäm'gstcs Bitten, mir das Canioncat zu Havclbehg vermöge meiner, Seiner churfürstlichen Gnaden darüber habenden Begnadigungs- Verschreibung aus Gnaden bewilligt und verschrieben und Sei ner Churfürstlichen Gnaden auch daneben gegen diesen vorste henden Fürstlichen ehelichen Bcilager ein Ehrenkleid, wie Sei ner Chursürstlichen Gnaden Junkern geben lassen, gnädizst versprochen und zugesagt, als verpflichte ich' mich dagegen aus drücklich, daß Seiner Chursürstlichen Gnaden meines Barts, zusammt Grund und Bodens mächtig sein soll, desgleichen will ich mich des Vollsaufens enthalten und auf jeder Mahlzeit mit zwcen ziemlichen Bechern Weins und Biers die Mahlzeit schließen. Im Fall ich aber ohne Ihre Chursürstlichen Gnaden Erlaubniß dieses übertreten und trunken befunden werde, ich mich in den Kirchen einstellcn und mit vierzig Streichen, weniger einen, inmaßcn dem heiligen Paulo geschehen, von denen, so Ihre Chursürstlichen Gnaden dazu verordnen werden, mit der Ruthe geben lassen. Da ich mich aber in obbcrührten und angelobtcn Punkten nicht aufrichtig und wie ich angclobt, verhalten würde, alsdann soll meine habende Verschreibung über das Canonicat von Havelberg nichtig und kraftlos sein. — Solches Alles getreulich und ungcfehrtig und als eines Ehrlichen von Adel gebührt, vestiglich zu halten und zu erfolgen, gelobe ich anbei meinem adeligen Ehren und Glauben und habe das zur Ur kunde auch steten und festen Haltung, diese meine Obligation und Verpflichtung, in Manzelung eines Petschafts, mit eigenen Händen unterschrieben. Lctum Lüstrin, <i. 26. kanurrü 1577. Andreas Röbel. Originelle List. Ein englischer Schauspieler reiste ein mal nach Bath, das wegen seiner Mineralquellen bekannt und besucht ist; aber nicht blos von wahrhaften Kranken, sondern auch von vielen eingebildeten Patienten ausgesucht wird. Wäh rend der Reise kam das Gespräch auf die Wirksamkeit und Heilkraft der Quellen. Die Reisenden befragten einander um ihre Leiden, der Eine halte die Gicht, der Andre den Appetit v.rlorcn, ein Dritter den Spleen. Man fragte auch den Schauspieler, warum er in's Bad gehe? und er antwortete, daß er von einem wüthcnden Hunde gebissen sei, man habe ihm daher die Bather Quellen anqerathcn, welche dem Aus bruche der Wasserscheu Vorbeugen sollten; allein er fürchte, daß cs schon zu spät sei, indem er schon die vorhergehenden Anzeigen dieser entschlichen Krankheit verspüre. Diese Aeußcrung ver setzte die ganze Gesellschaft in Bestürzung und man erkundigte sich angelegentlich nach der Beschaffenheit dieser Anzeigen. „Manchmal," gab der Gefragte zur Antwort, „werde ich von einem Husten befallen, der ganz dem Gebell eines Hundes gleicht und ich fühle in solchen Momenten unwiderstehliche Lust, Alles um mich herum zu beißen." Bei diesen Worten wuchs dic Aengstlichkeit der Reisenden außerordentlich. Der Pa tient beruhigte fie, indem er versicherte, daß er das Hcrannabcn des Hustens vorher fühle und Jedermann warnen könne. Nach einigen Stunden hielt der Wagen an, um dis Passagiere ein Mittagsmahl einnchmen zu lassen. Der Schauspieler, welcher fürchtete, dicß werde für so viele Menschen zu mager ausfallcn, und daß wahrscheinlich die auf ihn fallende Portion mit seinem Appetite in keinem Verhältnisse stehe, fing, als aufgctragcn war, auf unnatürliche Art zu husten an. Die Reisenden, in der Furcht gebissen zu werden, sprangen wie rasend auf, flüch teten aus dem Zimmer und ließen den verschmitzten Künstler allein, welcher, nachdem er seinen Appetit vollkommen gestillt, zu dem Wagen eilte und seinen Rcisegcnoffen versicherte, daß er niemals die Beißwuth gehabt und sie auch nicht zu bekom men fürchte, zumzl nach so einer guten Mahlzeit, wie er so-l eben eingenommeic? Erklärung der Modeukupfer. 1. Hut von ponlt <Iv 5>oie, mit einem Hollunderzweig ge ziert. Robe mit breiter Volant. Fichu rund gesclmitten und mit langen, schweren Franzen besetzt. 2. Hut von Erepp mit Spitzenschleier, welch Schirmes bedeckt und sodann den Bart des Hut« rock von Seide; vorn herunter mit drei Reihen besetzt, so auch das Blousen-Leibchen und die Ai 3. Hut wie Nr. 2. Dournusi von Moussel die Zipfel sind bestickt; eine Halbbreite Bolar Spitzen ist der Besatz. 4. Herrenanzug. Frack mit Shawlkrajen un! Beinkleider eng. Weste bunt. Spitzen-Jabot. Ertrakupfer Nr. Verschiedene Coöumcs.