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Benjamin ihr kleiner Sohn, Kind von zwei Jahren: die siebenjährige Tochter des Hrn. Direktors. Ritter Bodo, der Neidhard, schlechter Charakter, voller Tücke, Borsicht, Hinterlist und Nebenabsicht: Hr. Bruckner. Willibald, alter Knabe und Knappe, Trunkenbold, jedoch händelsüchtig: Hr. Rindsheim. Otto, ein unbekannter Ritter, dessen ungeachtet offenherzig und freundschaftlich: Hr. Fallncr. Der Gcfangenwärter auf Heinrichs Beste. Eitler Mann, je doch intercssirt, aber äußerst riegclfam: Hr. Scott, Bater. Adeline, Klara's Zofe, folgt ihr in Noth und Tod, etwas langsam: Hr. Gaucrheim d. ä. Ein Knappe redet nichts: Hr. Gaucrheim d. j. Ritter, Knappen, Knechte, Bolk. Wer im dritten Akte auf dem Theater einen Reisigen macht, kann den vierten umsonst sehen. Anfang 6 Uhr. Ende 10 Uhr wenn es voll ist, ansonst um 8 Uhr. Höflichkeit bis iir den Tod. Der Herzog von L. und ein deutscher Baron wurden zu ihrer Zeit für die höflich sten Leute in England gehalten. Als der Herzog sich seinem Ende nahe fühlte, ließ er sich in einen Lehnstuhl setzen und sagte zu dem anwesenden Baron mit der größten Höflichkeit, er möge ihm verzeihen, wenn er etwa das Gesicht unanständi ger Weise verzerren sollte, da die Aerzte ihm versicherten, daß der Todcskampf nicht fern sei. „Geniren Sie sich meinetwe gen ganz und gar nicht," versetzte der Baron mit der feier lichsten Höflichkeit. Naive Antwort. Ein Judenjungc, der mit Ellen und Seidenwaaren handelte, ward von seinem Rechenmeister ge fragt: „Wir viel Viertel hat die Elle?" „Bicrtehalb, sagt der Vater," war die Antwort. Der umsichtige Thcatcrdirektor. Ein solcher hat sich bereitwillig erklärt, bei den drei ersten Aufführungen eines jeden Stückes den alten Weibern freien Eintritt zu gestatten, weil sich dieselben auf das Klatschen verstehen. Die ostindische Baumwolle macht dermalen einen Weg von 4000 Meilen, um in Manchester und den Rheinlan den versponnen, in Elberfeld, wie überhaupt im gewerbsamen Wupperthale, gefärbt und von da, auf dem nämlichen Wege, an den Ort der Erzeugung als rolhes Garn wieder zurückgc- sührt zu werden. Die Sitte des Schminkens ist schon sehr alt. Schon die Töchter Hiobs bedienten sich der Schminke, welche aus Spicßglas bereiter war, und als der König Jchu die Prinzessin Jscbcl mit geschminktem Gesichte an ihrem Fenster sah, war er so erbost, daß er die Arme aus dem Fenster stürzen ließ. Seit urdcnklichcn Zeiten schminken sich die morgcnländischen Schö nen, und besonders die Augen. Große schwarze Augen galten bei ihnen von je für eine Schönheit und um ihnen das An sehen eines großen Umfangs zu geben, färbten sie sich die Augenlieder rings umher mit einer Schminke, welche aus einer Mischung von Spießglas und Galläpfeln bestand. Die Alten kannten auch noch andere Mittel, die man zur Schminke ge brauchte, als Kreide, Bohnenmehl, Safran. Den alten Grie chen war die Schminke schon im heroischen Zeitalter bekannt. Englische Maschinen. Man hat in England l net, daß die verschiedenen Maschinen, deren man sich i Baumwollenmanufakturen bedient, einer Person crlc die Arbeit von 150 zu verrichten. Da nun wenigstens 28 in dieser Jndustie beschäftigt sind, so wäre vor der Ersir. der Maschinen, um die nämliche Quantität von Fabri zu liefern, die man jetzt liefert, 42 Millionen erforderlich c scn. Betrüge der Arbeitslohn für diesen Fall blos 1 Sch, des Tages, so käme die Summe von 18 Milliarden 900 M nen Franken heraus. — Dampfbäder bei den Alten. Die ältesten Spr von Dampfbädern finden sich bei den Lacädcmoniern. heißen daher auch bei den Alten Laconica. Die Borrichtr war einfach. Auf den Estrich der Wohnung wurden glühe: Steine gelegt und mit Wasser begossen. Bei den Athene hatte man sic aber späterhin, wie sie bei uns jetzt sind, n Dampfhecrden und Dampfröhren ausgerüstet. Böttiger erzähl daß schon Medea von ihnen Gebrauch gemacht und die Sach den nahewohnenden Scythen abgclcrnt habe, wodurch sie i den Ruf gekommen sei, daß sie alte Leute verjüngen könne. Sonderbares Testament. Ein bedeutender Wein Händler in der Champagne hinterließ ein Testament, worir folgende Clauscl vorkam: „Ich wünsche, will und fordere, daß die Personen, welche meinem Leichenzuge folgen, sämmtlich, wenn sie bei dem Kaffee- ! Hause des Herrn Marchand ankommen, anhalten, daß ncr mich dreimal rufe und an den Sarg klopfe, um zu sehen, ob rch noch lebe. Antworte ich nicht, so kann man mit Gewißheit h annchmen, daß ich wirklich aus dieser Welt geschieden bin. Man gehe dann zu Herrn Marchand hinein und trinke hundert Flaschen auf meine Gesundheit. Nach der Rückkehr vomj Got tesacker soll sich der ganze Leichenzug in mein Haus begeben und so viel Flaschen Wein trinken, als der Durst der Anw senden verlangt. Man muß jedoch mit Nr. 20 anfangcn un bei 100 aufhören. Ich habe die Etiketten selbst auf die Flc schen befestigt und man wird wohlthun, dieser Anordnung z folgen." Die kleinsten Damenfüfie. Alle Welt weiß, daß d Pariser Damcnfüße die niedlichsten von der Welt sind, un gleichwohl sind die der Spanierinnen um so viel kleiner ur zierlicher, daß cs in Andalusien sprichwörtlich von einer Dam die große Füße hat, heißt: „Sie hat Füße wie eine Pariserin. Strafe des Himmels. Ein verheirathctcs Weib § L-, wegen ihres schlechten Lebenswandels in ih"rm allgemein verhaßt und verachtet, hatte seit Jahren c: wöhnlichc Furcht vor Gewittern geäußert; diese Furcyi, Folge ihres bösen Gewissens, ging so weit, daß sie beim Au bruchc eines Donnerwetters jedesmal ihre zwei kleinen Kind- auf den Arm nahm, in der Meinung, daß sich dann der Bll vor der Unschuld scheuen und somit auch sie verschonen werd: Einst hatte sich ein schweres Gewitter über den Ort gelagcr und den Tag fast zur Nacht umgeschaffcn. Das böf WM am ganzen Leibe zitternd, preßte die Kleinen heftig an ihr sündcnvolle Brust und wie gewöhnlich faßte sie gute Vorsatz, . zur Besserung. Blitze folgten auf Blitze und die Donnrschlägc